Wie in alten Zeiten – oder: Wer schneller fährt, kommt schneller an

Am Freitag Abend habe ich auf der Rückfahrt von Frankfurt nach Hause das erste Mal seitdem ich mein Tesla Model S habe fast durchgehend die linke Spur genutzt und habe in einer rekordmäßigen Nettofahrzeit von 3h45min zzgl. 1h15min Ladezeit den reinen Autobahnstreckenabschnitt  von 500 km zurückgelegt.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit von 133 km/h (in der Nettofahrzeit) war nur erreichbar durch Ausnutzen aller zulässigen und vom Verkehrsaufkommen machbaren Möglichkeiten, eine Geschwindigkeit zwischen 160 km/h und 190 km/h zu fahren.

FraStartGestartet bin ich mit vollgeladener Batterie in Frankfurt City. Dann kam ein wenig zeitintensiver Stadtverkehr. Meine „Zeitmessung“ begann dann am Homburger Kreuz. Lutterberg 104Die erste Ladepause am Supercharger Lutterberg mit einer Restreichweite von 101 km (rated range)  dauerte  40 min, zu Beginn mit einer Ladeleistung von 104 kW, am Ende mit einem Reichweitenzuwachs auf  355 km (rated range).

Rhüden 192Die zweite Ladepause am Supercharger Rhüden dauerte 35 min, zu Beginn mit einer Ladeleistung von 112 kW, am Ende mit einem Reichweitenzuwachs auf  399 km (rated range). Das hat mir dann genügend Batteriekapazität gebracht, dass ich zu Hause wieder die Punktlandung mit 1 km Restreichweite geschafft habe.

 

 

FFM-HH Restrange 1Bei beiden Ladepausen habe ich die Batterie nicht voll geladen, weil die letzten Kapazitätseinheiten überdurchschnittlich viel Ladezeit pro kW bdeuten. Vielmehr habe ich versucht das Optimum zu finden.

Der Durchschnittsverbrauch  auf dem Autobahnabschnitt von ca. 275 Wh/km lässt immerhin eine Reichweite von knapp 270 km bei einer relativ hohen Durchschnittsgeschwindigkeit zu.

Bisher hieß es immer bei Elektrofahrzeugen: „Wer langsam fährt, kommt schneller an“. Das ist jetzt bei genügender Dichte der Tesla Supercharger nicht mehr mein Wahlspruch, zumindest auf den entsprechend ausgestatteten Strecken.

Ich hätte die Reichweite auch mit einer kurzen Ladezeit und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen können. Die gesamtfahzeit wäre aber deutlich länger gewesen.

Und nun noch das Sahnehäubchen ganz zum Schluss. Der Gesamttrip hat mich dank kostenloser Supercharger und kostenloser Ladung in den Hotels nur eine Volladung zu Hause (75 kW/h) und an einer öffnetlichen Ladesäule in Frankfurt (23 kW/h) ca. 27 € für eine Strecke von 1.287 km gekostet. Also 2,1 Cent/km.

 

Supercharger Tour nach Darmstadt

Bin gerade mal wieder auf dem Weg in die Ladediaspora in Darmstadt.

Man, da hat sich einiges getan seit meiner ersten Tesla-Fahrt von Hamburg nach Damstadt vor fünfeinhalb Monaten.

Damals war es nur sinnvol über die A1/A45 möglich, weil der nördlichste Supercharger in Wilnsdorf war.

RhüdenHeute kann ich die kürzeste Strecke fahren über die A7/A5 und habe den Luxus von zwei Superchargern auf der Strecke. Einer in Rhüden und einer 85 km weiter in Lutterberg.

Also keine Notwendigkeit mit E-Mobil-Geschwindigkeit (120 km/h) zu schweben sondern immer das geben, was geht und gerade auf dem Stück zwischen Rhüden und Lutterberg macht das richtig Spaß. Mit 210 km/h bergauf einen Porsche Cayenne Turbo abhängen, Kurven mit 190 km/h, mal so richtig krachen lassen.Lutterberg

So ganz glücklich hat Tesla das mit dem Standort der Ladesäulen in Lutterberg nicht gemacht. Direkt vor dem Subway Restaurant gelegen, sind diese häufig von Verbrennern zugeparkt, habe ich mir sagen lassen.

Nun das letzte Teilstück bis zum Hotel werde ich dann wieder ruhiger angehen lassen. Zumal ich eben wieder gemerkt habe, um wievieles das schnelle Fahren anstrengender und ermüdender ist.

Kurzer Vergleich der Fahrtzeiten: Im Februar mit Ladezeiten knapp neun Stunden. Heute geht die Strecke mit Ladeweile in Rhüden (45 min) und Lutterberg (30 min. ) in fünfeinhalb Stunden.

 

Live dabei – Hamburgs erster Supercharger

Foto 4Bin heute gerade im Tesla  ServiceCenter im ValvoPark in Hamburg gewesen und konnte live erleben, wie die Gräben für die Zuleitung zum ersten Hamburger Supercharger gegraben wurden.Foto 1

Foto 2Allerdings ist der Zugang zu diesem Supercharger nur eingeschränkt möglich. Er wird ebenso wie die bereits vorhandene Wallbox nur zu den Öffnungszeiten des ServiceCenters unter Strom sein. Und für die Ladeweile® ist leider auch nicht gesorgt. Außer einem Fischrestaurant gibt es keine weitere Infrastruktur für den Zeitvertreib während des Ladens.

Und dann ist mir auch noch ein Tesla Supershuttle dort begegnet.

Foto 2

QUANT E – Eine Alternative? Noch nicht !

Noch ist er eine Vision – der QUANT E mit Nanoflowcell Technologie.

Nanoflowcell Quant E.

  • 1000 PS Systemleistung,
  • unter drei Sekunden von 0 auf 100 km/h
  • Spitzengeschwindigkeit von 380 km/h
  • Reichweite durchschnittlich 600 Kilometer

Aber wenn es den geben würde, könnte ich schwach werden.

Derzeit ein „Forschungsfahrzeug“ , erstmals vorgestellt auf dem Genfer Autosalon dieses Jahr.

Für die enorme Beschleunigung und die hohe Endgeschwindigkeit sorgen insgesamt vier Elektromotoren. In jedem Rad sitzt einer davon und bringt jeweils 2900 Nm auf die Strasse.

Den  Strom beziehen die  Motoren aus einem Energiespeicher, dem Redox-Flow-Akku der ursprünglich 1976! von der Nasa für die Raumfahrt entwickelt wurde.

Das Liechtensteiner Unternehmen hat die Technologie weiterentwickelt. Die „Nanoflowcell“ habe die fünffache Energiedichte herkömmlicher Flow-Zellen. Nämlich 600 Wattstunden pro Kilogramm oder Liter. Nach Angaben des Unternehmens sind derartige Flow-Zellen chemische Batterien, die Aspekte eines elektrochemischen Akkumulators (etwa ein Lithium-Ionen-Akku) mit denen einer Brennstoffzelle verbindet. Im Inneren der Zellen läuft ein Prozess ab, der als kalte Verbrennung oder „Cold Burning“ bezeichnet wird. Dabei finden Oxidation und Reduktion parallel statt.

Hierfür werden aus zwei Tanks flüssige Elektrolyte (im Grunde zwei unterschiedlich geladene Salzlösungen) in die Zelle gepumpt. In deren Inneren befindet sich eine durch eine Membran zweigeteilte Kammer. Durch die Membran werden die unterschiedlich geladenen Teilchen ausgetauscht. Dabei entsteht dann die elektrische Energie für den Antrieb des Fahrzeugs.

120 kWh soll die Speicherleistung sein, das würde bei einem Verbrauch von 20 kWh eine Reichweite von 600 km geben, diese Reichweite ist aber ebenso wie beim Tesla nur bei entspannter Fahrweise realistisch.

Der entscheidende Unterschied zum Tesla ist, dass der Akku der Quant-E-Limousine nicht wieder geladen werden muss, sondern einfach wie ein Benzinfahrzeug wieder aufgetankt werden würde. Die verbrauchte Elektrolytflüssigkeit wird abgepumpt und an der Tankstelle wieder aufbereitet.

Nur müssen wir natürlich hierfür im Gegensatz zur reinen batteriebasierten E-Mobilität über eine komplett neue Infrastruktur nachdenken, und zu Hause könnte ich das Fahrzeug dann nicht mehr laden.

Warten wir ab, was sich da tut.

Nachtrag am 23.07.2014

Einem Artikel der Welt zufolge ist der erste Quant E vom TÜV zugelassen.

 

RWE – VORWEG GEHEN MIT BESTEM SERVICE?

RWE TDF 1RWE – VORWEG GEHEN MIT BESTEM SERVICE – steht auf dem Fenster des RWE Energieladens in Timmendorfer Strand. Vor dem Energieladen hat die RWE eine öffentliche Ladesäule installiert, an der ich in der Vergangenheit bereits mehrfach geladen habe.

Als ich diesen Samstag dort war, bot sich für mich ein Bild, das den Servicegedanken aber ad absurdum führt.

RWE TDF 2Das steht doch auf der einizigen!! Parkfläche an der Säule ein Firmenfahrzeug der RWE (ein Elektrofahrzeug), lädt aber nicht!! sondern parkt da nur.

Und das am Wochenende an einer Lokation, an der viele Tagestouristen aus Hamburg regelmäßig laden möchten. Also liebe RWE – so könnt Ihr Eure RWE Autostrom Kunden reichlich vergraulen.

Welch ein Glück, dass ich mich nicht drauf verlassen habe. Und den RWE-ler zuparken konnte ich leider auch nicht, weil ich diesesmal mit dem Fahrrad dort vorbeifuhr.