Alle Beiträge von Klaus-Olaf Zehle

Berlin Savignyplatz 2

Foto 2Berlin Savignyplatz 2.

Nach getaner Arbeit (300 km Fahrstrecke von zu Hause nach Berlin und über den Tag verteilt in Berlin bei immer noch 70 km Restkapazität) teilen sich mein Model S und ein Opel Ampera friedlich eine RWE Ladesäule, während ich meine „Ladeweile“ im Restaurant beim Abendessen verbringe.

Später am Abend, kam ich dann nach einem weiteren Termin wieder und wollte dieselbe  „freie“ Säule wieder nutzen für nächtliche „Ladeweile“, diese war aber jetzt nicht als „frei“ gemeldet. Leider konnte sie auch zentralseitig seitens RWE nicht freigeschaltet werden, weil sie „nicht erreichbar“ war. Ärgerlich, hatte ich doch mein Hotel extra direkt in der Nähe der Säule gewählt.

Es ist jetzt schon sehr häufig bei RWE passiert, dass die Ladesäulen, obwohl nicht belegt als belegt gelten und nicht freigeschaltet werden können. Sehr ärgerlich.

Kann man einen Tesla hacken?

Ja, kann ich da nur sagen. Denn jedes System, dass Schnittstellen hat, ist letztendlich der Gefahr des Hackens ausgesetzt.

So kann ich meinen Tesla zum Beispiel über eine I-Phone App erreichen und es gibt erste Berichte, die darstellen, dass das „Einbrechen“ in diese Schnittstelle relativ einfach ist.

Die Elektronik-Praxis berichtet, dass der US-Security-Experte Nitesh Dhanjani seinen eigenen Tesla Model S einem umfassenden Sicherheits-Check unterzogen hat.

„Demnach müssen böswillige Cyber-Kriminelle lediglich ein sechsstelliges Passwort knacken, um sich über den entsprechenden Online-Account einfach und bequem Zugriff auf die Türschlösser zu verschaffen, den aktuellen Standort zu erfahren oder den derzeitigen Batterieladestatus auszulesen.“

Ich habe zumindest nach dem ich den Artikel gelesen habe, sofort mein Passwort wesentlich komplexer gestaltet, denn wie in dem Artikel weiter berichtet wird:

„Auch nachdem er gut 150 Mal versucht hatte, sich mittels eines falschen Codes Zugang zum Auto zu verschaffen, wurde er vom System nicht gesperrt. „Damit öffnet man Hackern Tür und Tor, die mithilfe von sogenannten ‚Brute-Force-Attacks‘ tausende von möglichen Passwörtern pro Sekunde durchlaufen lassen können“, erklärt Dhanjani. „Tesla muss das dringend nachbessern, weil auch andere Autohersteller sich von den dortigen Entwicklungen inspirieren lassen und sich das Problem somit noch drastisch ausweiten könnte“, so der Experte abschließend.“

Inzwischen hat ein Tesla Model S Besitzer auch herausgefunden, dass es sich bei dem integrierten Vier-Pin-Connector um einen umgebauten Ethernet-Port handelt.

Mit einem entsprechenden Patch-Kabel war es laut dem Blog dragTimes möglich, das Auto per IP-Adresse anzusprechen und einige Standard-Ports anzusprechen, die geöffnet waren.

Der Nutzer berichtet, dass er es geschafft hat, Firefox auf dem Bildschirm des Tesla zum Laufen zu bringen.

Aber Tesla scheint dieses auch mitzubekommen (wie auch immer das unter Datenschutzgesichtspunkten zu behandeln ist). Der Nutzer berichtet über eine Reaktion Tesla wie folgt:

„Tesla engineers have seen a tentativ eof hacking on my car … can be related to industrial espionage and advised me to stop investigation, to not void the warranty“.

Deutsche Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla?

Mit der Überschrift „Deutsche Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla“ wirbt das Fraunhofer-Institut für die ChargeLounge, ein Containerbasiertes System für sogenannte Schnellladestationen auf Autobahnraststätten so Spiegel Online:

  • Das System bietet Platz für drei Elektroautos mit CCS-Stecker,  Chademo-System  sowie  Typ-2-Stecker („Mennekes“).
  • zur Ladestation gehört ein Loungebereich mit Kaffeemaschine und W-Lan sowie ein Konferenzraum.
  • Für einmal Vollladen sind inkl. Kaffee und W-Lan pauschal 10 Euro fällig.
  • Die Systeme sind mit Batteriespeichern von 50 KW ausgestattet und können dadurch mit niedrigen Netzleistungen betrieben werden.

Bis zu 600 Stationen sollen in Deutschland entstehen

Starten wird das Projekt mit 10 Prototypen entlang der A9 und A8.

Als Norddeutscher muss ich schon sagen, wir sind hier ganz schön gekniffen. Ob Chargelounge oder Tesla Supercharger, alles passiert in Süddeutschland, obwohl doch hier im Norden ein Überschuss an regenerativer Energie zur Verfügung steht, ganz im Gegenteil zu den Standorten in Süddeutschland.

Ob Chargelounge nun wirklich die Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla ist, bleibt aus meiner Sicht abzuwarten.

Die Aussage von Fraunhofer, das das Aufladen zwischen 20 und 30 Minuten dauern soll, gilt sicherlich nur für Kleinwagen und nicht für ein Tesla Model S.

Die Aussage des Fraunhoferinstituts, dass kein E-Autofahrer ausgegrenzt werden soll, wird schwierig, wenn Tesla Model S Fahrer das System intensiv nutzen. Diese würden nämlich in einem Ladevorgang bereits die gesamte Batteriekapazität von 50 kW und das zu einem Preis von 10 € nutzen und dann ist die Batterie alle und kann in den nächsten Stunden von keinem anderen Fahrzeug genutzt werden.

Am Ende ist aber entscheidend, dass es eine bessere Ladeinfrastruktur gibt und entsprechende Verzeichnisse, die diese aufzeigen und auch zeigen, wie man die Zeit während des Ladens sinnvoll nutzen kann. Insofern ist der Ansatz von Fraunhofer sicherlich lobenswert.

In den letzten Tagen bin ich in diese Richtung auch aktiv geworden und habe mit www.ladepunkt-finden.de einen Prototypen für eine Plattform geschaffen, die die „Ladeweile“ nutzbar macht und attraktiv gestaltet.

Verkaufsrekord in Norwegen

Sicherlich gut geplant war dieser Whow Effekt von Tesla in Norwegen im März.

1.497 Tesla Model S wurden in Norwegen im März zugelassen, das ist nicht nur die höchste Anzahl zugelassener Fahrzeuge einer Marke im Segment Elektroautos sondern im gesamten KFZ Segment. Und es ist die höchste Zulassungsanzahl, die jemals ein Fahrzeug in Norwegen ineinem Monat gebracht hat.

Bei diesen Zahlen wundert es nicht, dass die Zahl zugelassener Tesla in Deutschland gering ist, obwohl es eine große Anzahl von Bestellungen gibt. Hier müssen die potentiellen Besitzer zugunsten der norwegischen Zulassungsstatistik einfach länger warten.

Von daher bin ich dankbar, dass ich mein Model S jetzt schon über 100 Tage fahren darf.

 

Fortschrittliche Innovation oder wirres Hirngespinst?

Rund um neue Technologien sprießen stets frische Ideen und Geschäftsmodelle aus dem Boden. Manche bringen die Branche entscheidend voran, andere entpuppen sich als praxisuntaugliche Utopie. Aber nicht selten erwies sich später als bahnbrechend, was zunächst belächelt wurde. In der Elektromobilität ist das nicht anders und ich finde es oft interessant, mitunter amüsant, aber immer spannend zu beobachten, welch ungewöhnliche Denkansätze findige Köpfe entwickeln können.

Vor kurzem bin ich auf SPIEGEL ONLINE gleich über zwei Artikel gestolpert, die sie sich mit der möglichen Zukunft des Aufladens von Elektroauto beschäftigen.

Sirri Karabag aus Hamburg entwickelte eine Ladesäule, die auf Kabel verzichtet und stattdessen ein Magnetfeld aufbaut. Durch eine Ladeplatte, die hinter dem Nummernschild wird elektrische Energie erzeugt und in der Batterie gespeichert. „Autofahrer nervt das Tanken. Das ist auch bei Elektroautos so. Das Rumhantieren mit dem langen Kabel ist lästig“, sagt Karabag. Deshalb kam er auf die Idee, eine kabellose Ladesäule auf den Markt zu bringen. Sein größter Kunde ist der Flugzeugbauer Airbus. Rund 30 Elektrofahrzeuge hat das Unternehmen in seiner Fahrzeugflotte.

Für Karabag ist auch die öffentliche Hand ein möglicher Abnehmer. Die induktive Ladesäule eigne sich perfekt für Carsharing-Anbieter in deutschen Großstädten. Dass die induktive Ladesäule von einem kleinen Hersteller kommt, ist typisch für die Elektromobilität. Große Hersteller scheuen noch die Risiken, denn die Technik gilt als noch nicht ausgereift.

Noch weit ungewöhnlicher ist der Ansatz von André Brößel, einem deutscher Architekt mit Sitz in Barcelona. Geht es nach ihm, steckt die Zukunft der Energiegewinnung in einer Glaskugel. Ein transparente Ball mit destilliertem Wasser gefüllt, bündelt Lichtstrahlen, deren Energie sich in Strom umwandeln lässt. Brößel hat daraus das Energiegewinnungssystem Beta.ray entwickelt. Das System produziert grünen Strom und zwar Tag und Nacht. Die Strahlen werden im Brennpunkt bis um das 20.000fache verstärkt. Das so konzentrierte Licht wird dann in Strom umgewandelt.

Beta.ray soll dabei sehr effizient arbeiten. Brößel gibt an, dass sein Prototypen viermal so effektiv sind wie handelsübliche Solarzellen. Ein weiterer Clou ist das die Kollektoren auch bei diffusem Licht und sogar bei Mondschein funktionieren. Nachts wird aus Solarenergie dann „Lunarenergie“.

Beta.ray produziert nach Angaben von Brößel an einem normalen Tag in Deutschland ca. doppelt so viel elektrische Energie wie 8 Quadratmeter Photovoltaikmodule auf einem Garagendach. Der neue VW E-Golf oder der BMW i3 müssten trotzdem noch mehrere Tage angestöpselt sein, um einen leeren Akku komplett aufzuladen.

Praxistauglich ist dieses System damit noch nicht, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Konzept niemals eine Serienreife erreichen wird, aber möglicherweise haben wir in 10 Jahren auch alle eine Glaskugel auf unserem Carportdach.

Solange es Menschen wie Karabag oder Brößel gibt, ist mir um die Zukunft des Elektroautos nicht bange.

Welche Kabel benötige ich eigentlich um das Tesla Model S zu laden?

So einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Es kommt darauf an, wo und mit welcher Leistung ich laden will und ob mein Tesla Model S den Doppellade hat oder nicht.

Ein Bekannter, der ebenfalls ein Tesla Model S fährt, hat einen connectionguide erstellt, der einen umfassenden Überblick gibt. Die Fotos im Guide habe ich teilweise zur Verfügung gestellt.

Am Ende kann es nicht schaden, ein gute Bandbreite von auch längeren Kabeln und Adaptern dabei zu haben. Ich habe schon einige Male den Adapter vom CEE rot 32 A auf CEE rot 16 A sowie das 10 m 32 A  sowie 15 m Schuko-Verlängerungskabel einsetzen müssen. Insbesondere, wenn man in EV-freundlichen Hotels übernachtet oft sinnvoll, nicht alle haben eine Typ2 Ladesäule und nicht überall ist der Anschluss so zugänglich, dass man mit dem Auto direkt ranfahren kann.

Folgende Quellen gibt es u.a.  für die Kabel:

www.e-mobility.pro

www.e-driver.net

 

Gute Nachrichten von Tesla

Heute hat Tesla bekanntgegeben, dass man, um den Ursachen der im letzten Jahr vorgekommenen Fahrzeugbränden für die Zukunft vorzubeugen, den Unterboden des Tesla Model S verstärkt. Alle Fahrzeuge, die seit dem 06.03. gefertigt wurden haben diese Verstärkung schon, für alle anderen Fahrzeuge ist das optional und ohne zusätzliche Kosten nachrüstbar.
Der zusätzliche Unterbodenschutz besteht aus drei Schichten: Eine Aluminiumplatte, darunter eine Titanplatte und dann nochmal eine Platte aus Aluminium.

In einem Beitrag von Elon Musk sind dazu noch Animationen zu sehen, die die Wirkung zeigen.

Die zusätzlichen Schilde sollen trotz des weiteren Gewichts nur eine Auswirkung von 0,1 % auf die Reichweite haben.

Ich muss ja in den nächsten Tagen sowieso meine Sommerreifen montieren lassen, da werde ich das gleich mitmachen lassen.

Wie abhängig sind wir von den Ladeinfrastrukturpartnern?

Heute morgen kommt ein Mail von RWE, in dem diese ein Wartungswochenende ankündigen. Leider nur mit einem Vorlauf von 2 Tagen.

Welche Auswirkungen hat das Wartungswochenende?

– Betroffen sind alle rund 1.400 öffentlichen Ladepunkte.
– An diesem Wochenende wird keine Freischaltung gebraucht, es fallen also zum Laden keine Kosten an.
– Der Ladevorgang startet automatisch nach Einstecken des Ladekabels allerdings nur mit bis zu 11 kW.

Deutlich macht das aber die Abhängigkeit von den Infrastrukturpartnern. Sollte ich für dieses Wochenende eine Tour geplant haben, bei der ich auf die Ladesäulen der RWE angewiesen bin, würden sich die Ladezeiten durch die Begrenzung auf 11kW entsprechend verlängern.

Immerhin werden die Säulen nicht abgeschaltet. Aber generell ist das schon anders als bei Tankstellen, wo man dann einfach eine Tankstelle weiterfährt.

Und immerhin bekomme ich als Kunde der RWE eine entsprechende Vorwarnung, wenn auch kurzfristig.