Tieffliegen auf der Autobahn

Da bin ich nun aber gespannt, was Tesla mit dem neuen Softwareupdate aufspielt.

In den einschlägigen Foren wird schon von den ersten Downloads berichtet, Tesla macht diese Over the Air Updates immer schrittweise und nicht bei allen Fahrzeugen gleichzeitig.

Nach den Bränden wurde bei Fahrzeugen mit Luftfederung durch die Version 5.8 das Fahrzeug um einige Zentimeter bei Autobahngeschwindikeit angehoben, um mehr Bodenfreiheit unter dem Akku zu haben und somit die Gefahr einer Beschädigung beim Überfahren von grossen Gegenständen zu minimieren.

Außerdem konnte man die Einstellung Low nicht mehr vornehmen. Erst bei Tempo 160 „legte“ sich das Tesla Model S automatisch niedriger und behielt diesen Zusatnd bei solange die Geschwinmdigkeit oberhalb von 100 km/h lag.

Jetzt hätte man, um Energie zu sparen un auch die Fahreigenschaften zu verbessern, immer erst auf 160 km/h beschleunigen müssen und dann hoffen, das man nicht abbremsen muß. Ich habe das einige Male probiert, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Der zusätzlich notwendige Energiebedarf der einmaligen Beschleunigung auf 160 km/h war in der Regel so hoch, dass sich die nachfolgende Nutzung nicht rechnete, weil oft innerhalb der folgenden Strecke schnell wieder eine Abbremsung auf unter 100 km/h erfolgte.

Nun hoffe ich ja, dass die Aussagen ind den Foren stimmen, dass man als Fahrer in eigener Verantwortung den Umschaltpunkt auf „low“ festlegen kann. Wir werden sehen was passiert.

2. E-Mobilitätstag in Lübeck

imageSoeben bin ich mit einem Mitarbeiter zum 2. E-Mobilitätstag in Lübeck gefahren.
Neben einer Ausstellung mit verschiedenstartigen Fahrzeugen und Komponenten zur E-Mobilität gibt es hier Vorträge zum Thema. Staatssekretär Dr. Frank Nägele vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie berichtet u.a., Schleswig-Holstein erzeugt 300% mehr Windenenergie als Energie im Land verbraucht wird. Was liegt da näher, als Schleswig-Holstein zur Modellregion für Elektromobilität zu machen.

Jens Sandmeier von der WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH) berichtet, das die WTSH zusammen mit dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft und ländliche Räume und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie eine Landesstrategie zur Elektro-Mobilität entwickelt.

imageChristoph Steinkamp von der hySOLUTIONS GmbH, der Hamburger Koordinierungsstelle für E-Mobilität berichtet, dass Hamburg im November 2013 eine Gesetzes Initiative „freies Parken“ für E-Mobile in den Bundesrat eingebracht hat.
Weiter berichtet er, dass in Hamburg weitere 450 Ladepunkte bis 2016 geben soll, allerdings RFID gesichert, so dass dann ca. 600 Ladepunkte in Hamburg bestehen werden.

imageFlorian Hempel vom Bundesverband Elektromobilität berichtet darüber, wie die Realität ist und was der Verband als Chancen sieht und wie der Verband unterstützen kann.

Tesla braucht echt kein eigenes Marketing

Wenn man beobachtet, wieviel Presse Tesla im Moment hat, wird einem klar,dass Tesla im Moment so gut wie kein eigenes Marketingmachen braucht.

Auch mein Blog trägt, wenn ich mir die Zugriffszahlen anschaue, inzwischen dazu bei.
Aber richtig super sind zwei Videos von JP, die jedem Interessenten für ein Tesla Model S das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

JP Video TEIL 1

JP Video TEIL 2

 

 

 

Deutschlands Führungskräfte setzen auf Elektroautos

Genau darüber habe ich erst letzte Woche mit einem Kunden gesprochen,  dachte ich mir, als ich Dienstag bei Focus online auf einen Artikel mit der Überschrift „Deutschlands Führungskräfte setzen auf Elektroautos“ stieß.

Dort hieß es, dass immer mehr Menschen davon überzeugt sind, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört und Elektroautos künftig eine wesentliche Rolle spielen. Dies scheint in besonderem Maße für „Deutschlands Top-Entscheider“ zu gelten, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins “Capital“ zeigt. 508 Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung wurden befragt und die große Mehrheit ist davon überzeugt, dass sich Elektroautos trotz der aktuellen Etablierungsprobleme durchsetzen werden.

Rund zwei Drittel der Befragten sieht in elektrisch betriebenen Fahrzeugen ein wichtiges Verkehrsmittel der Zukunft. Gleichzeitig glauben allerdings 80 Prozent, dass dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Dabei wollen die „Top-Entscheider“ mit gutem Beispiel vorangehen, denn fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) plant, in den nächsten Jahren ein Elektroauto zu kaufen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis ist eine Studie der Managementberatung Kienbaum gekommen, für die mehr als 350 Branchenexperten, Topmanager und Wissenschaftler in Europa, Nordamerika und Asien interviewt wurden. Demnach werden in den nächsten Jahren große Investitionen in der Elektrofahrzeug-Produktion getätigt werden und die Menschen werden verstärkt zu Elektroautos greifen. Die Kienbaum-Studie prognostiziert für das Jahr 2020 rund 800.000 Elektroautos in Deutschland, was dem vielfach angezweifelten Millionenziel der Bundesregierung nahe kommt. Für 2025 rechnet die Managementberatung damit, dass es sich bei jedem vierten Neuwagen in Deutschland um ein Elektroauto handelt.

Diese Studien bestätigen meine persönlichen Erfahrungen, die ich in Kundengesprächen, Trainings und Coachings mache. Dort erlebe ich nicht nur, dass mit großem Interesse das Thema Elektromobilität seitens der Klienten angesprochen wird, sondern in zunehmendem Maße auch nach speziellen Details gefragt wird. Daran wird offensichtlich, dass sich meine Gesprächspartner bereits zuvor intensiv mit der Thematik beschäftigt haben müssen. 

Wenn ich mit Klienten während der Fahrt zu einem persönlichen Offsite in meinem Tesla über Reichweite und Energiebedarf diskutiere, trägt das zudem dazu bei, dass meine oft gestressten Kunden herunterfahren können und ein Stück weit entschleunigen. Und das, obwohl es der Tesla in unter fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h schafft…

Kann man Strom eigentlich “tanken“?

Mit der Entscheidung für mein Model S habe ich natürlich einen eigenen Wunsch erfüllt aber ich möchte auch ein Zeichen setzen und Vorreiter für eine bahnbrechende Entwicklung in der Fahrzeugtechnik sein. Daher ärgert es mich ganz besonders, wenn ich sprachlich von der Vergangenheit eingefangen werde und auf Begrifflichkeiten zurück greifen muss, die ich eigentlich hinter mir lassen wollte. 

Ich tanke nicht. Ich fahre schließlich genau deshalb einen Tesla Model S, um eben nicht mehr tanken zu müssen. Jedenfalls solange die technische Entwicklung noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass mein Auto Sonne tanken kann. Trotzdem werde ich in Gesprächen immer wieder mit Fragen konfrontiert, wie lange denn bei meinem Wagen das Auftanken dauert, wie weit ich mit einer Tankfüllung fahren kann und was einmal voll tanken denn so kostet.

Ich habe mich daher noch einmal geforscht, woher das Wort „tanken“ stammt und was es exakt mit automobiler Energieversorgung zu tun hat. Erstaunlich wenig wie sich mir bald zeigte.

Das Verb „tanken“ geht auf das  portugiesische  Wort „tanque“ („Behälter“, „Kanister“), bzw. dem spanischen „estanque“ („Wasserbehälter, Teich“) oder auch „estancar“ ((Wasser) „stauen“) zurück, die wiederum ihren Ursprung in der portugiesischen Kolonialzeit in Indien haben und von dem Hindi-Wort „tankh“ („Wasserbehälter“), bzw. anka („künstlicher Teich“) stammen.

Und ganz ursprünglich könnte auch das lat. „stagnum“ („Sumpf“) etwas damit zu tun haben.

Der gelegentlich zu hörende Begriff „Wassertank“ ist also ein „weißer Schimmel“. Und die „Tankstelle“ müsste eigentlich eine „Wasserbehälterstelle“ sein. Da viele Tankstellen heute einem kleinen Supermarkt ähneln, in denen auch Wasserflaschen verkauft werden, ist die Bezeichnung ja auch gar nicht so unpassend und falls sich irgendwann einmal die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle als Energielieferant durchsetzen sollte, würde sogar ich wieder in Erwägung ziehen zu „tanken“.

Bei Wikipedia wird „Tanken“ wie folgt definiert:

„Die Betankung ist das Befüllen eines Kraftstoffbehälters mit einem flüssigen oder gasförmigen Kraftstoff.“

Und in einem Wörterbuch finde ich diese Synonyme:

Auffüllen, nachfüllen, nachschütten, voll gießen, einfüllen, vollschütten.

Nein, beim besten Willen, Strom und Flüssigkeiten bringe ich lieber nicht in Verbindung und ich kippe auch nichts in meinen Akkumulator hinein. Der Strom, den ich meiner Batterie zuführe, fügt rein physisch nichts hinzu, sondern sorgt für eine elektrochemische Reaktion, bei der Energie aufgebaut und gespeichert wird. Aber was passiert eigentlich genau bei der Aufladung eines Akkus?

Sehr stark vereinfacht lässt sich das Prinzip wie folgt erklären: In einem Akku befinden sich eine Elektrode und eine Gegenelektrode, die in Wechselwirkung zueinander stehen. Im „vollen“ Zustand sind Elektronen an eine dieser beiden Elektroden gebunden. Strom, den ich nutzen kann, um ein Smartphone, ein Notebook oder eben meinen Tesla Model S zu betreiben, entsteht in diesem System, wenn die Elektronen gezwungen werden, zu der Gegenelektrode zu wandern. Haben alle Elektronen ihren Platz gewechselt, heisst es umgangssprachlich, dass die Batterie „leer“ sei. Obwohl gar nichts ausgelaufen ist. Das kann natürlich auch passieren, ist aber noch eine ganze andere Geschichte.

https://www.teslablog.de/wp-content/uploads/2014/01/Tesla-Batterie.png

Bild: Tesla Akku

Bei einem Akku hat man im Gegensatz zu einer normalen Batterie die Möglichkeit diese Reaktion umzukehren und die Elektronen mittels zugeführter Energie wieder an die ursprüngliche Elektrode zu binden. Im Volksmund sagt man „Aufladen“ dazu, aber genauso wenig wie sich beim entladen etwas entleert, vermehrt sich dabei nichts. Lediglich die elektrische Ladung im Inneren der Batterie wird in den Ursprungszustand versetzt.

Strom kann man also streng genommen nicht „laden“, aber man kann die Energie um Strom zu verbrauchen in einem Akku speichern und dieser Vorgang wiederum nennt man aufladen und das hat mit der ursprünglichen Bedeutung von „tanken“ rein gar nichts zu tun.

Somit ist auch der Begriff „Smart tanken“ für ein Verzeichnis von Ladestationen wie er auf www.smarttanken.de oder  „Stromtankstelle“ wie er z.B. im Portal www.goingelectric.de verwendet wird absolut irreführend.

ladesäule vattenfallViel besser gefällt mir die Begrifflichkeit „Ladestation“ wie er bei www.lemnet.org verwendet wird oder „Ladesäule“ auf der RWE Seite oder „Ladepunkt  finden“in der RWE-App.
Für mich gilt jedenfalls:

Tanken war gestern – Laden ist heute.

 

Was hat Popkorn mit E-Mobility zu tun – Ein Blick in die Zukunft

Lars Thomsen, Zukunfts- und Trendforscher  aus Zürich hat in einem Vortrag auf der 26. internationalen „Motor und Umwelt“-Konferenz der AVL List GmbH am 12. Sep. 2013 in Graz der Elektromobilität eine große Zukunft vorausgesagt. Dieses nicht zuletzt unter dem Eindruck der Erfahrungen mit dem Tesla Model S.

In der Zukunftsforschung interessieren Thomsen vor allem sogenannte Tipping Points : Punkte an denen Diskontinuitäten auftreten, Trends die nicht linear verlaufen sondern die das Potential haben, ganze Industrien zu verändern, sogenannte disruptive Entwicklungen.

Als plastisches Beispiel für einen solchen Trend führt er die Herstellung von Popkorn an, wo zuerst linear die Temperatur des Kochtopfs erhitzt wird und lange Zeit nichts passiert. Und auf einmal platzt das erste Maiskorn und dann zwei, dann vier oder fünf und dann exponentiell immer weitere, so dass kurz nach dem Platzen des ersten Maiskorns der ganze Kochtopf mit Mais gefüllt.

Also nach einer lange Zeit, die wenig Veränderungen bringt, explodiert auf einmal die Entwicklung innerhalb kürzester Zeit.

Und er sieht die Elektromobilität ähnlich verlaufen. So wie zum Beispiel einige andere Industrien.

  • Die Ablösung der Technologie von Monitoren und Fernsehern von der Röhre zum Flachbildschirm von 80 % auf 10 % Marktanteil dauerte 3 Jahre.
  • Die Ablösung der analogen Musik auf digitale Musik  dauerte ebenfalls 3 Jahre.
  • Bei der Ablösung der analogen zur digitalen Fotografie dauerte es ca. 4 Jahre bis die neue Technologie billiger und besser war als die alte.
  • Eine kWh Strom aus Photovoltaik kann inzwischen günstiger hergestellt werden als eine kWh Strom mit konventionellen Kohle- oder Atomkraftwerken.

Kernaussagen aus seinem Vortrag:

  • So wie Nokia als absoluter Marktführer im Handybereich 2007 Apple völlig unterschätzt hat und die Entwicklung zum Smartphone verschlief, so läuft unsere „traditionelle“ Automobilindustrie Gefahr Tesla und das „neue“ Konzept der Elektromobilität zu unterschätzen. (Was sagte Herr Piech auf dem Genfer Automobilsalon 2014 zu Tesla: „Dafür habe ich in meiner Garage keinen Platz“)
  • Produkthalbwertzeiten aus der Elektronik von unter einem Jahr strahlen auch auf den Automobilbereich ab. Je mehr Elektronik die Funktionalität eines Autos bestimmt, um so mehr muss sich diese an diesen Innovationszyklen orientieren.
  • Eine der Herausforderungen ist das Speicherproblem bei erneuerbaren Energien (hier ist Tesla mit der Giga Factory für Lithium Ionen Zellen auch wieder Vorreiter)

Lars Thomsens abschließende Einschätzung über die Entwicklung des Automobilmarkts in den kommenden Jahren sieht wie folgt aus:

  • Bis Mitte 2014 wird der Preis für Batterien unter 120$ pro kWh fallen, während die Zyklenkapazität von der derzeit ca. 1600 auf ungefähr 2400 steigen wird.
  • In den kommenden 1-2 Jahren werden mindestens 3 neue Automobilhersteller auf den Markt drängen, deren Wurzeln wahrscheinlich in der Elektronikindustrie liegen und mit ganz neuen Ansätzen und Innovationen überzeugen.
  • 2015 wird in den Märkten Nordamerika, Europa, Japan und China die 5% Hürde bei dem Absatz von Elektroautos übersprungen.
  • 2016 geht die Verbrauchernachfrage nach Wagen mit Verbrennungsmotoren spürbar zurück.
  • 2017 werden Batterien Kapazitäten besitzen und zu Preisen erworben werden können, die Elektroautos in der Herstellung billiger machen als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor.
  • 2017 wird der letzte Formel 1 Weltmeister gekürt.
  • 2018 kommt die Hybridtechnologie nur noch in Fahrzeugen zum Einsatz, die regelmäßig extrem lange Strecken zurücklegen müssen.
  • 2020 wird es erste politische Überlegungen geben, ob Menschen Autos überhaupt noch selbst fahren dürfen, oder man dies einzig und allein der Technik überlässt, um die Unfallrate drastisch zu reduzieren.

Gestern in München – So kann man Interessenten E-Mobility vermiesen

Der Tag in München gestern ging schon nicht so gut los. Auf der Suche nach einer der wenigen Ladesäulen der SWM, bei denen ein Laden ohne Ladekarte der SWM (die ich ja leider nicht bekomme) bzw. des Verbundes Ladenetz (die ich ja auch leider nicht bekomme) möglich ist, war die Ladesäule vor dem Gebäude Knorrstraße 70 leider nicht zu finden. (Dieses war die einzige einigermassen akzeptable Ladesäule in der Nähe des Termins mit meinem Kooperationspartner Konsultwerk.)

Ich will ja nicht mehr fürs Taxi ausgeben, als das was ich durch die verringerten Kosten meines Tesla Model S einspare.

Nach zwei weiteren Terminen im Lauf des Tages und rechtzeitig vor dem Nächsten steuerte ich dann eine der wenigen Säulen der RWE im Stadtgebiet an: Hansastraße 19

Das ist die Hauptverwaltung des ADAC und direkt vor dem Gebäude hinter einer Schranke, die über den Empfang geöffnet werden kann, liegt die RWE Ladesäule.

Die RWE App hatte mir vorher schon signalisiert, dass einer der beiden Ladepunkte belegt ist, der andere sollte frei sein.

Tatsächlich stand dort ein Tesla Model S (nicht angeschlossen) umgeben von einer Menschentraube, denen das Auto in allen Funktionen erklärt wurde.

Scheinbar eine Verkaufsveranstaltung von Tesla.

War natürlich toll, dass in diesem Moment ein weiterer Tesla mit norddeutschem Kennzeichen anrollte (dokumentiert die Reichweite), also räumten die Mitarbeiter von Tesla sofort den Ladepunkt für mich.

Ich startete das übliche Prozeder bei RWE: Anmelden der Säule und des Ladevorgangs über die App mit meiner Vertragsnummer, Einstecken der Kabel zuerst in die Säule und dann in das Fahrzeug und:

„Laden nicht möglich.“

Gut denke ich mir, kann ja sein, dass die Ladesäule nicht über das e-Roaming funktioniert sondern vom Empfang  des ADAC freigeschaltet werden muss. Ich also wieder rein.

Ic h spare mir die Einzelheiten: Wir haben alle möglichen Varianten getestet,mit der RWE Hotline telefoniert und dann frustriert aufgegeben. Am Ende war die Säule nicht per Kommunikation erreichbar. Und ohne Freischaltung  egal auf welchem Weg, gibt es keinen Strom.

Aber was haben die Tesla Interessenten draussen wahrgenommen: einen zunehmend nervöseren Tesla Fahrer, der mehrfach zwischen Empfang und Auto hin und her gelaufen ist, dabei mehrfach das Ladekabel ein- und ausgesteckt hat und dann schlußendlich frustiert das Gelände verlässt.

Ich habe zumindest vor dem Wegfahren noch kurz die Info an die Gruppe der Interessenten gegeben, das es sich nicht um ein Tesla Problem sondern um eines der RWE handelt. Aber selbst wenn es Tesla nicht schadet, ein solches Beispiel schadet der Akzeptanz der E-Moblilität im Generellen.

Wenn schon in der Anfangsphase der E-Mobilität Einschränkungen aufgrund mangelnder Anzahl von Ladesäulen oder zugeparkten Ladesäulen in Kauf genommen werden müssen, sollte zumindest sichergestellt sein, dass diese funktionieren.

Das die Probleme nicht mit Tesla assoziiert wurden, kann einem Kommentar eines der Tesla Interessen entnommen werden:

“ Kein Wunder, der ADAC kriegt im Moment einiges nicht auf die Reihe“

Merke:

Eine Säule, die nicht lädt,
sorgt dafür, dass nichts mehr geht

oder auch:

Ein Auto das nicht fährt,
ist überhaupt nichts wert.

Der Mitarbeiter von Tesla hat zumindest für mich die Situation noch gerettet. Er rief sofort im Showroom in der Blumenstraße 17 am Viktualienmarkt an und fragte an, ob ich dort laden könne und schickte mich nach der Zusage sofort dorthin.

Dort wurde ich sehr zuvorkommend und freundlich aufgenommen und konnte mein Auto da lassen und kostenlos für meinen Trip nach Garmisch aufladen.

Die Einsparungen habe ich dann anschließend dem Münchner Taxigewerbe als zusätzliche unerwartete Einnahmequelle zur Verfügung gestellt.

Und auf der Rückfahrt von meinem Termin habe ich dann den Taxifahrer davon überzeugen können, dass sich für ihn ein Tesla als Taxi voll rechnen würde. (Dessen Tagesleistung im Taxi liegt zwischen 200 und 300 km – kein Problem für das Tesla Model S). Er wollte sofort mit einem Verkäufer sprechen als wir zurückkamen, leider hatten die aber schon Feierabend. Ich hoffe für die Vertriebler von Tesla, dass er den Besuch nachholt.

 

 

Eine halbe Nacht auf der Autobahn

Ich hatte das so gut geplant, aber 🙁

In München ist diese Tage Messe, deshalb war es mir nicht gelungen in München  ein Zimmer in einem Hotel das Lademöglichkeiten für mein Tesla Model S bietet, zu finden und das zu akzeptablen Preisen.

Ich hatte ein Angebot vom ParkInn in München, dieses fiel aber preislich aus dem Rahmen, den ich mir gesetzt hatte, schließlich ging es nur darum, für 8 Stunden ein Bett, eine Dusche und ein Frühstück am nächsten Morgen zu bekommen.

Immerhin: die ParkInn Hotels haben begriffen, dass Elektromobilisten Kunden sind, die sich im Zweifelsfalle immer für ein Hotel mit Lademöglichkeit entscheiden. Aber zu Messezeiten gelten wie immer andere Regeln.

Also einfache Überlegung: Außerhalb Münchens übernachten, das ganze vielleicht noch mit einem Glas Wein mit einem guten Kollegen am Abend verbinden.

So fiel die Wahl auf Gröbenzell, direkt an der A8 ca. 30 km vom Münchener Zentrum entfernt. Dort fand ich mit dem Hotel da Vinci eine Unterkunft zu akzeptablen Preisen. Ausgesprochen nett war die Kommunikation mit dem Hotel da Vinci als es um die Reservierung ging, weil selbst im Münchener Westen noch die Auswirkungen der Messe zu spüren waren.

So fiel die Wahl auf Gröbenzell, direkt an der A8 ca. 30 km vom Münchener Zentrum entfernt. Dort fand ich mit dem Hotel da Vinci eine Unterkunft zu akzeptablen Preisen. Ausgesprochen nett war die Kommunikation mit dem Hotel da Vinci als es um die Reservierung ging, weil selbst im Münchener Westen noch die Auswirkungen der Messe zu spüren waren.

Dazu hatte ich bei Going Electric auch herausgefunden, dass es in Gröbenzell vom lokalen Betreiber KommEnergie eine Ladesäule gibt (allerdings ca. 1,3 km vom Hotel entfernt).

Bild1

Aber auch dieses ist eine RFID geschützte Säule, d.h. nur mit einer Ladekarte kann man diese nutzen. Ich hab also am Montag bei KommEnergie angerufen und gefragt wie ich kurzfristig eine Ladekarte bekommen kann. Und ich muss schon sagen:

SPITZEN Kundenorientierung bei KommEnergie.

Nicht nur, dass mir die Karte kostenlos überlassen werden sollte, eine Auszubildende war sogar so nett und hat mir diese ins Hotel gebracht, so dass ich abends nach Ankunft schnell mein Auto zur Ladesäule gebracht hätte und dann dort von meinem Kollegen abgeholt worden wäre, um den Abend noch gemeinsam zu geniessen.

Ich hatte mir ausgerechnet, dass ich vom Supercharger in Bad Rappenau ohne Halt in Jettingen-Scheppach durchfahren könnte und dafür dann die Nacht zum Laden nutzen wollte (bei  der 11 KW Säule dauert das Laden dann ja schon mal 8 Stunden)

Aber es kam anders:

6 km vor der Ausfahrt Burgau überholten mich plötzlich zwei Fahrzeuge mit Blaulicht und ca. 1 km weiter stand der Verkehr. In Sichtweite sah man Blaulichter und mehr nicht.

Und aus dem Stehen wurden dann geschlagene dreieinhalb Stunden. Die Autobahn war wegen eines schweren Unfalls in beide Richtungen gesperrt, es ging nicht vor und nicht zurück.

Zum Glück war mein Auto noch im ausreichenden Ladezustand, so dass ich mich beruhigt der Bearbeitung meiner E-Mails und einiger Telefonate widmen konnte. Und naürlich der Absage/Verschiebung des gemeinsamem Termins mit dem Kollegen.

Wenn mir das am Vormittag in Wilnsdorf passiert wäre,

wilnsdorf1103hätte es nicht so gut ausgesehen, dort hatte ich den Supercharger mit einer Restkapazität von 2 km erreicht.

Als es nun nachts auf der A8 endlich weiterging, wurde des dann aber knapp mit der Kapazität, bis Gröbenzell hätte es keinen Spass gemacht, außerdem wäre die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Ladesäule in Gröbenzell zu stark  gewesen.

Somit bin ich in Burgau raus auf den Autohof Jettingen-Scheppach und habe den dortigen Supercharger für eine Volladung genutzt.

Als ich dann anschließend ins Hotel kam, lag dort meine Ladekarte (das war mir sogar nachmittags noch einmal extra vom Hotel telefonisch bestätigt worden),KommEnergie ich also schnell hin zu Ladesäule in der Industriestraße 31 und zumindest ausgetestet, ob alles gegangen wäre. Ich habe schnell bei meinem Tesla Model S noch 4 KW nachgeladen und bin dann zurück zu Hotel.

Inzwischen war es 2.00 nachts und ich freute mich auf mein Bett.

Bis um 7.00 Uhr!!!

Ich weiß nicht, was in die Gröbenzeller Kichengemeinde gefahren ist, pünktlich um 07.00 läuteten die Kirchenglocken als wenn Katastrophenalarm wäre, gefühlte 5 Minuten. Und dummerweise direkt vor meinem Hotelfenster. So war es natürlich schnell vorbei mit der Nachtruhe. (Die Dame an der Rezeption bestätigte mir, dass das jeden Tag genau um 07.00 Uhr und nur um 07.00 Uhr passiert, außer Sonntags, da um 08.00 Uhr.)
Merke: Ein Zimmer in einem Hotel mit der Adresse „Kirchenstrasse“ zu mieten birgt eine gewisse Gefahr für die ungestörte Nachtruhe.

Nach einem kurzen Frühstück ging es dann zur KommEnergie in das Kundenzentrum in Eichenau um die Ladekarte zurückzugeben und mich für den Service zu bedanken. Ein kurzer Plausch mit Mitarbeitern zeigte mir, dass der Betreiber offen für Elektromobilität ist und bei sinkenden Preisen für Ladesäulen auch weiter investieren wird. Die Frage, warum man keinem Verbund wie z.B. Ladenetz oder RWE e-Roaming beigetreten ist wurde bei ersteren mit den hohen Kosten und bei letzteren mit dem Ungleichgewicht zwischen dem Riesen RWE und dem kleinen kommunalen Betreiber begründet. Immerhin hat die KommEnergie ein Elektrofahrzeug, dass sie regelmäßig auch an Kunden verleiht.

Und anschliessend ab nach München, doch zu den Erfahrungen dort in nächsten Beitrag mehr.

 

 

 

 

 

 

 

Strom tanken in München?

Auf der Durchreise zu einem Coaching-Termin in Garmisch diese Woche werde ich einen Tag in München halt machen und diverse Kundengespräche führen.

Aber München ist für Nicht-Münchener ladetechnisch suboptimal. Zwar bieten die Stadtwerke München insgesamt 21 Ladesäulen in München an

Aber bei den Säulen 1-16 benötigt man eine Ladekarte der Stadtwerke München oder eines anderen Stadtwerkes aus dem Ladenetz-Verbund. Dieses ist ein Verbund von Stadtwerken, die ihren Kunden (aber nur denen) gegenseitig Zugang bieten.

Ein wenig erinner mich das an die Kleinstaaterei des 17. -18. Jahrhunderts.

„Reisen in der guten alten Zeit: Wer sich im frühen 19. Jahrhundert, sagen wir 1815, von Köln nach Königsberg aufmachte, musste Geduld mitnehmen. Nicht nur, weil Pferd und Kutsche die Gemächlichkeit liebten. Auf der Strecke standen 80 Zollstationen. Und dies, obwohl die Chaussee großenteils durch Preußen führte.“

Aber im Prinzip ist es jetzt noch schlimmer: Damals kam man wenigstens noch durch, wenn bereit war Geld in die Hand zu nehmen und Zoll zu bezahlen. Heute ist nicht einmal das möglich. Auch mit Geldangeboten kann man die Stadtwerke nicht locken, eine Zugangskarte herauszugeben. Ich habe das bei einigen Partnern des Ladenetzverbundes probiert.

Also merke: Wenn Du in Deutschland in der falschen Stadt wohnst, kannst du nicht überall unbegrenzt Strom tanken. Und die Automobilhersteller multiplizieren dass gerade mit ihren eigenen Verbundlösungen (siehe BMW).

Und wie wollen wir dann 1 Mio. Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen bringen?

In diesem Zusammenhang hat gerade auch das Manager Magazin bei einem Test mit dem BMWi3 die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich im Januar mit Vattenfall. „Was als elektromobiles Erweckungserlebnis geplant war, endet als Odyssee.“ schreibt Nils Sorge in seinem spannenden und so gut nachvollziehbaren Artikel. Weiter sagt er:“Dennoch wirkt das Vorgehen der Versorger in Deutschland erschreckend unprofessionell. Für sie hält die Zukunft vermutlich nicht viel Schönes bereit. Ihre Kraftwerke werfen immer weniger Gewinn ab, Bürger und Firmen produzieren Elektrizität zunehmend selbst, zudem dürften die steigenden Temperaturen mittelfristig den Gas- und Wärmemarkt stark belasten.

Einer von ganz wenigen großen Trends, von denen die Versorger profitieren könnten, ist die Elektromobilität. Doch offenbar reicht ihre Kraft schon jetzt nicht mehr für die erforderlichen Investitionen, die ihnen langfristig ein gutes Geschäft versprechen. Für Fahrer eines so innovativen Autos wie dem i3 ist das einfach nur schmerzlich. Die Zeit für den Wagen ist in Deutschland offenbar noch nicht reif.“

 

 

 

Batteriewechsel als Alternative zum Laden?

Bereits im Sommer 2013 hat Elon Musk vorgestellt, dass das Tesla Model S in einer „Tesla Station“ statt dem „Tesla Supercharger“, eine komplett geladene Batterie innerhalb von weniger als 90 sec. möglich machen kann und zwar durch einen Batteriewechsel.

Quelle: Tesla

Das Video täuscht zwar vor, dass der Tesla in der halben Zeit geladen ist wie der Tank des Audis gefüllt. Wenn man die Reichweite einer Tankfüllung im Verhältnis zur Reichweite der Batteriekapazität setzt sind aber beide ungefähr gleich.

Sicherlich: erst mal ein Konzept. Wir sollten das im Kopf behalten auch wenn erste Ansätze in diese Richtung in die Hose gingen. Die Firma Better Place gegründet von Shai Agassi (ex SAP Vorstand) hat mit diesem Konzept keinen Erfolg gehabt.

Shai Agassi hat vier Lehren für die Automobilindustrie aus den Erfolgen von Tesla abgeleitet:

Quelle: Huffingtin Post

1. Ein Elektroauto ist ein Objekt der Begierde

„Tesla ist ein Auto, das man einmal wenn man drin sitzt, nicht mehr verlassen möchte“

2. Ein Elektroauto ist ein upgradebarer Apparat

Es wird nicht einmal gekauft und ist unveränderbar sondern kann in den wesentlichen Komponenten durch Software Upgrades auf den neuesten Stand gebracht werden.

3. Ein Elektroauto ist Mooresches Gesetz auf Rädern

Die Batteriekosten werden schneller sinken als erwartet, wenn die Nachfrage steigt.

4. Ein Elektroauto fährt und verkauft sich anders

Eine starke Marke  und direkter Vertrieb läßt den vollen Einfluß auf das Kundenerlebnis beim Hersteller.

Folgende Lehren für die Automobilindustrie leitet er daraus ab:

Ein Elektroauto sollte mehr zu geringeren Kosten bieten als ein konventionelles Auto

Konstruiert Autos, deren Software und Batterie vom Käufer auf den aktuellen Stand gebracht werden können. Dies wird den Wiederverkaufswert steigern.

Kalkuliert nicht mit den Preisen von heute, der Profit wird mit dem Volumen und fallenden Preisen folgen.

Wer ein neues Segment aufbauen möchte, sollte dies unter einer eigenen Marke mit eigenem Kundenerlebnis tun. Direkte Verkäufe erlauben eine Kontrolle über dieses Erlebnis und reduzieren die Kosten.

Tesla Blog

TESLA Model 3 und TESLA Model S Erfahrungen