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Deutsche Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla?

Mit der Überschrift „Deutsche Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla“ wirbt das Fraunhofer-Institut für die ChargeLounge, ein Containerbasiertes System für sogenannte Schnellladestationen auf Autobahnraststätten so Spiegel Online:

  • Das System bietet Platz für drei Elektroautos mit CCS-Stecker,  Chademo-System  sowie  Typ-2-Stecker („Mennekes“).
  • zur Ladestation gehört ein Loungebereich mit Kaffeemaschine und W-Lan sowie ein Konferenzraum.
  • Für einmal Vollladen sind inkl. Kaffee und W-Lan pauschal 10 Euro fällig.
  • Die Systeme sind mit Batteriespeichern von 50 KW ausgestattet und können dadurch mit niedrigen Netzleistungen betrieben werden.

Bis zu 600 Stationen sollen in Deutschland entstehen

Starten wird das Projekt mit 10 Prototypen entlang der A9 und A8.

Als Norddeutscher muss ich schon sagen, wir sind hier ganz schön gekniffen. Ob Chargelounge oder Tesla Supercharger, alles passiert in Süddeutschland, obwohl doch hier im Norden ein Überschuss an regenerativer Energie zur Verfügung steht, ganz im Gegenteil zu den Standorten in Süddeutschland.

Ob Chargelounge nun wirklich die Antwort auf die Erfolgsgeschichte von Tesla ist, bleibt aus meiner Sicht abzuwarten.

Die Aussage von Fraunhofer, das das Aufladen zwischen 20 und 30 Minuten dauern soll, gilt sicherlich nur für Kleinwagen und nicht für ein Tesla Model S.

Die Aussage des Fraunhoferinstituts, dass kein E-Autofahrer ausgegrenzt werden soll, wird schwierig, wenn Tesla Model S Fahrer das System intensiv nutzen. Diese würden nämlich in einem Ladevorgang bereits die gesamte Batteriekapazität von 50 kW und das zu einem Preis von 10 € nutzen und dann ist die Batterie alle und kann in den nächsten Stunden von keinem anderen Fahrzeug genutzt werden.

Am Ende ist aber entscheidend, dass es eine bessere Ladeinfrastruktur gibt und entsprechende Verzeichnisse, die diese aufzeigen und auch zeigen, wie man die Zeit während des Ladens sinnvoll nutzen kann. Insofern ist der Ansatz von Fraunhofer sicherlich lobenswert.

In den letzten Tagen bin ich in diese Richtung auch aktiv geworden und habe mit www.ladepunkt-finden.de einen Prototypen für eine Plattform geschaffen, die die „Ladeweile“ nutzbar macht und attraktiv gestaltet.

Verkaufsrekord in Norwegen

Sicherlich gut geplant war dieser Whow Effekt von Tesla in Norwegen im März.

1.497 Tesla Model S wurden in Norwegen im März zugelassen, das ist nicht nur die höchste Anzahl zugelassener Fahrzeuge einer Marke im Segment Elektroautos sondern im gesamten KFZ Segment. Und es ist die höchste Zulassungsanzahl, die jemals ein Fahrzeug in Norwegen ineinem Monat gebracht hat.

Bei diesen Zahlen wundert es nicht, dass die Zahl zugelassener Tesla in Deutschland gering ist, obwohl es eine große Anzahl von Bestellungen gibt. Hier müssen die potentiellen Besitzer zugunsten der norwegischen Zulassungsstatistik einfach länger warten.

Von daher bin ich dankbar, dass ich mein Model S jetzt schon über 100 Tage fahren darf.

 

Fortschrittliche Innovation oder wirres Hirngespinst?

Rund um neue Technologien sprießen stets frische Ideen und Geschäftsmodelle aus dem Boden. Manche bringen die Branche entscheidend voran, andere entpuppen sich als praxisuntaugliche Utopie. Aber nicht selten erwies sich später als bahnbrechend, was zunächst belächelt wurde. In der Elektromobilität ist das nicht anders und ich finde es oft interessant, mitunter amüsant, aber immer spannend zu beobachten, welch ungewöhnliche Denkansätze findige Köpfe entwickeln können.

Vor kurzem bin ich auf SPIEGEL ONLINE gleich über zwei Artikel gestolpert, die sie sich mit der möglichen Zukunft des Aufladens von Elektroauto beschäftigen.

Sirri Karabag aus Hamburg entwickelte eine Ladesäule, die auf Kabel verzichtet und stattdessen ein Magnetfeld aufbaut. Durch eine Ladeplatte, die hinter dem Nummernschild wird elektrische Energie erzeugt und in der Batterie gespeichert. „Autofahrer nervt das Tanken. Das ist auch bei Elektroautos so. Das Rumhantieren mit dem langen Kabel ist lästig“, sagt Karabag. Deshalb kam er auf die Idee, eine kabellose Ladesäule auf den Markt zu bringen. Sein größter Kunde ist der Flugzeugbauer Airbus. Rund 30 Elektrofahrzeuge hat das Unternehmen in seiner Fahrzeugflotte.

Für Karabag ist auch die öffentliche Hand ein möglicher Abnehmer. Die induktive Ladesäule eigne sich perfekt für Carsharing-Anbieter in deutschen Großstädten. Dass die induktive Ladesäule von einem kleinen Hersteller kommt, ist typisch für die Elektromobilität. Große Hersteller scheuen noch die Risiken, denn die Technik gilt als noch nicht ausgereift.

Noch weit ungewöhnlicher ist der Ansatz von André Brößel, einem deutscher Architekt mit Sitz in Barcelona. Geht es nach ihm, steckt die Zukunft der Energiegewinnung in einer Glaskugel. Ein transparente Ball mit destilliertem Wasser gefüllt, bündelt Lichtstrahlen, deren Energie sich in Strom umwandeln lässt. Brößel hat daraus das Energiegewinnungssystem Beta.ray entwickelt. Das System produziert grünen Strom und zwar Tag und Nacht. Die Strahlen werden im Brennpunkt bis um das 20.000fache verstärkt. Das so konzentrierte Licht wird dann in Strom umgewandelt.

Beta.ray soll dabei sehr effizient arbeiten. Brößel gibt an, dass sein Prototypen viermal so effektiv sind wie handelsübliche Solarzellen. Ein weiterer Clou ist das die Kollektoren auch bei diffusem Licht und sogar bei Mondschein funktionieren. Nachts wird aus Solarenergie dann „Lunarenergie“.

Beta.ray produziert nach Angaben von Brößel an einem normalen Tag in Deutschland ca. doppelt so viel elektrische Energie wie 8 Quadratmeter Photovoltaikmodule auf einem Garagendach. Der neue VW E-Golf oder der BMW i3 müssten trotzdem noch mehrere Tage angestöpselt sein, um einen leeren Akku komplett aufzuladen.

Praxistauglich ist dieses System damit noch nicht, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Konzept niemals eine Serienreife erreichen wird, aber möglicherweise haben wir in 10 Jahren auch alle eine Glaskugel auf unserem Carportdach.

Solange es Menschen wie Karabag oder Brößel gibt, ist mir um die Zukunft des Elektroautos nicht bange.

Welche Kabel benötige ich eigentlich um das Tesla Model S zu laden?

So einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Es kommt darauf an, wo und mit welcher Leistung ich laden will und ob mein Tesla Model S den Doppellade hat oder nicht.

Ein Bekannter, der ebenfalls ein Tesla Model S fährt, hat einen connectionguide erstellt, der einen umfassenden Überblick gibt. Die Fotos im Guide habe ich teilweise zur Verfügung gestellt.

Am Ende kann es nicht schaden, ein gute Bandbreite von auch längeren Kabeln und Adaptern dabei zu haben. Ich habe schon einige Male den Adapter vom CEE rot 32 A auf CEE rot 16 A sowie das 10 m 32 A  sowie 15 m Schuko-Verlängerungskabel einsetzen müssen. Insbesondere, wenn man in EV-freundlichen Hotels übernachtet oft sinnvoll, nicht alle haben eine Typ2 Ladesäule und nicht überall ist der Anschluss so zugänglich, dass man mit dem Auto direkt ranfahren kann.

Folgende Quellen gibt es u.a.  für die Kabel:

www.e-mobility.pro

www.e-driver.net

 

Gute Nachrichten von Tesla

Heute hat Tesla bekanntgegeben, dass man, um den Ursachen der im letzten Jahr vorgekommenen Fahrzeugbränden für die Zukunft vorzubeugen, den Unterboden des Tesla Model S verstärkt. Alle Fahrzeuge, die seit dem 06.03. gefertigt wurden haben diese Verstärkung schon, für alle anderen Fahrzeuge ist das optional und ohne zusätzliche Kosten nachrüstbar.
Der zusätzliche Unterbodenschutz besteht aus drei Schichten: Eine Aluminiumplatte, darunter eine Titanplatte und dann nochmal eine Platte aus Aluminium.

In einem Beitrag von Elon Musk sind dazu noch Animationen zu sehen, die die Wirkung zeigen.

Die zusätzlichen Schilde sollen trotz des weiteren Gewichts nur eine Auswirkung von 0,1 % auf die Reichweite haben.

Ich muss ja in den nächsten Tagen sowieso meine Sommerreifen montieren lassen, da werde ich das gleich mitmachen lassen.

Wie abhängig sind wir von den Ladeinfrastrukturpartnern?

Heute morgen kommt ein Mail von RWE, in dem diese ein Wartungswochenende ankündigen. Leider nur mit einem Vorlauf von 2 Tagen.

Welche Auswirkungen hat das Wartungswochenende?

– Betroffen sind alle rund 1.400 öffentlichen Ladepunkte.
– An diesem Wochenende wird keine Freischaltung gebraucht, es fallen also zum Laden keine Kosten an.
– Der Ladevorgang startet automatisch nach Einstecken des Ladekabels allerdings nur mit bis zu 11 kW.

Deutlich macht das aber die Abhängigkeit von den Infrastrukturpartnern. Sollte ich für dieses Wochenende eine Tour geplant haben, bei der ich auf die Ladesäulen der RWE angewiesen bin, würden sich die Ladezeiten durch die Begrenzung auf 11kW entsprechend verlängern.

Immerhin werden die Säulen nicht abgeschaltet. Aber generell ist das schon anders als bei Tankstellen, wo man dann einfach eine Tankstelle weiterfährt.

Und immerhin bekomme ich als Kunde der RWE eine entsprechende Vorwarnung, wenn auch kurzfristig.

Tieffliegen auf der Autobahn

Da bin ich nun aber gespannt, was Tesla mit dem neuen Softwareupdate aufspielt.

In den einschlägigen Foren wird schon von den ersten Downloads berichtet, Tesla macht diese Over the Air Updates immer schrittweise und nicht bei allen Fahrzeugen gleichzeitig.

Nach den Bränden wurde bei Fahrzeugen mit Luftfederung durch die Version 5.8 das Fahrzeug um einige Zentimeter bei Autobahngeschwindikeit angehoben, um mehr Bodenfreiheit unter dem Akku zu haben und somit die Gefahr einer Beschädigung beim Überfahren von grossen Gegenständen zu minimieren.

Außerdem konnte man die Einstellung Low nicht mehr vornehmen. Erst bei Tempo 160 „legte“ sich das Tesla Model S automatisch niedriger und behielt diesen Zusatnd bei solange die Geschwinmdigkeit oberhalb von 100 km/h lag.

Jetzt hätte man, um Energie zu sparen un auch die Fahreigenschaften zu verbessern, immer erst auf 160 km/h beschleunigen müssen und dann hoffen, das man nicht abbremsen muß. Ich habe das einige Male probiert, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Der zusätzlich notwendige Energiebedarf der einmaligen Beschleunigung auf 160 km/h war in der Regel so hoch, dass sich die nachfolgende Nutzung nicht rechnete, weil oft innerhalb der folgenden Strecke schnell wieder eine Abbremsung auf unter 100 km/h erfolgte.

Nun hoffe ich ja, dass die Aussagen ind den Foren stimmen, dass man als Fahrer in eigener Verantwortung den Umschaltpunkt auf „low“ festlegen kann. Wir werden sehen was passiert.

2. E-Mobilitätstag in Lübeck

imageSoeben bin ich mit einem Mitarbeiter zum 2. E-Mobilitätstag in Lübeck gefahren.
Neben einer Ausstellung mit verschiedenstartigen Fahrzeugen und Komponenten zur E-Mobilität gibt es hier Vorträge zum Thema. Staatssekretär Dr. Frank Nägele vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie berichtet u.a., Schleswig-Holstein erzeugt 300% mehr Windenenergie als Energie im Land verbraucht wird. Was liegt da näher, als Schleswig-Holstein zur Modellregion für Elektromobilität zu machen.

Jens Sandmeier von der WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH) berichtet, das die WTSH zusammen mit dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft und ländliche Räume und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie eine Landesstrategie zur Elektro-Mobilität entwickelt.

imageChristoph Steinkamp von der hySOLUTIONS GmbH, der Hamburger Koordinierungsstelle für E-Mobilität berichtet, dass Hamburg im November 2013 eine Gesetzes Initiative „freies Parken“ für E-Mobile in den Bundesrat eingebracht hat.
Weiter berichtet er, dass in Hamburg weitere 450 Ladepunkte bis 2016 geben soll, allerdings RFID gesichert, so dass dann ca. 600 Ladepunkte in Hamburg bestehen werden.

imageFlorian Hempel vom Bundesverband Elektromobilität berichtet darüber, wie die Realität ist und was der Verband als Chancen sieht und wie der Verband unterstützen kann.