Interessant ist die Betrachtung der aktuellen Zulassungszahlen des Tesla Model S im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der automobilen Oberklasse.
Philipp Schröder hat anläßlich des Starts der Fahrt Hamburg-München heute in Hamburg auf die aktuellen Zulassungszahlen hingewiesen. Glückwunsch an Tesla. Schön war aber auch der Dank von Philipp Schröder an alle Tesla Besitzer, die als Markenbotschafter einen wesentlichen Teil dazu beigetragen haben.
Danach hat Tesla mit 221 Fahrzeugen im Monat März einen absoluten Spitzenwert in der Unternehmensgeschichte in Deutschalnd erreicht. Sicherlich hat man bei Tesla ein wenig selbst dazu beigetragen, so wie letzten September im Norwegen. Hier ein paar Auslieferungen vom Februar in den März verschoben und da ein paar Auslieferungen vorgezogen. Aber egal wie erreicht, die Zahlen lassen sich auch im Vergleich sehen.
Modell (-gruppe)
Mrz 15
Q1 2015
ASTON MARTIN
31
73
AUDI A7, S7, RS7
420
1 279
BMW 6ER
226
470
BMW 7ER
170
430
INFINITI (alle Modelle)
80
221
MASERATI (alle Modelle)
122
235
MERCEDES CLS
532
1 315
MERCEDES S-KLASSE
767
1 848
PORSCHE PANAMERA
153
449
TESLA MODEL S
211
294
Da ist im März die Zulassungszahl des Tesla Model S höher als die des Porsche Panamera oder 7er BMW und fast auf dem Niveau des 6er BMW (aus meiner persönlichen Sicht dem eigentlichen Wettbewerb). Auf das Quartal bezogen sieht das dann noch nicht ganz so gut aus.
Aber mit den Exoten (Aston Martin, Maserati, Infiniti) kann es Tesla sogar auf Quartalsbasis voll aufnehmen.
Ostern hieß es ja noch, dass Tesla mit der 007 Funktion ein Osterei im Auto versteckt hätte. So konnte man über eine Steuerung das Auto in ein Tauchboot verwandeln.
Heute habe ich nun entdeckt, dass Tesla sich schon auf eine Abkürzung der Routen vorbereitet, die nur auf der direkten Flugstrecke möglich sind. So bietet das Navigationssystem mit dem absolut unzuverlässigen Relase 6.2 jetzt neben der Straßenroute auch als alternative Routenführung die direkte Flugverbindung an.
Letztes Wochenende wurde bei mir nun OTA (neudeutsch „Over The Air“) das Software Release 6.2.153 bereitgestellt. Bereits lange angekündigt als das große Release, dass sämtliche Reichweitenangst nehmen soll.
Nun ja, Reichweitenangst hatte ich vorher nicht, jetzt schon und zwar aus mehreren Gründen.
1. Weniger schlimm, das Navigationssystem trifft die Straße nicht mehr. So zum Beispiel bei einer Fahrt AUF der A24:
2. Schon sehr viel ärgerlicher:
Mitten bei der Fahrt wird auf einmal der große Bildschirm schwarz und das System führt ein Reset durch. Erinnert mich stark an folgenden netten VideoClip.
Wahrscheinlich haben die Entwickler das mit Absicht gemacht so wie das versteckte Osterei.
3. Absolut unakzeptabel, zumindest auf die Reichweitenberechnung bezogen: Mit zunehemender Entfernung vom Ziel steigt die berechnete Restreichweite, so gesehen, nachdem ich eine Ausfahrt verpasst hatte und das System nach Berechnung des Umwegs über die nächste Ausfahrt (mit Umkehren) eine höhere Restreichweite am Zielstandort angibt.
Aber es kommt noch besser, es werden auch Ladestandorte empfohlen bei denen man mit einer negativen Restkapazität von 18% ankommt und dass obwohl es definitv Standorte auf der Strecke gibt (hier mit Bad Fallingbostel) , die besser geeignet sind und mit einer absolut ausreichenden Restkapazität angesteuert werden können.
Wenn ich mich darauf verlassen würde, Mann oh Mann.
Ach ja: Und Flugrouten kann das Navi auch schon darstellen.
Aber was soll´s.
Punkt 1. und 3. kann ich akzeptieren, weil es ja nur ein Beta Release ist, was man aber besser im Versuchsfeld gelassen hätte und den Kunden nicht zugemutet hätte.
Hierfür hatte ich als eigene Automobilklasse neben der Oberklasse oder Mittelklasse ja schon nach Auslieferung des Release 6.0 und vor einem Jahr in einer Fußnote zu meinem Blogbeitrag den Begriff der Bananenklasse geprägt (=“reift beim Kunden“).
Punkt 2. ist der, der mir echte Sorgen macht.
Da scheint es normal zu sein und immer normaler zu werden, Systeme auszuliefern, die unzuverlässig sind und bei denen Datenverluste an der Tagesordnung sind, wer weiß irgendwann ist es nicht nur der Prozessor, der die Anwendungen auf dem Screen betreibt, der von sich aus mitten während der Fahrt ein Blackout hat. Was ist, wenn der Hauptprozessor der den Motor und das Instrumentendisplay steuert, ebenso bei hoher Geschwindigkeit schlapp macht und zum Beispiel so wie bereits bei mir im Display angezeigt, kurzfristig den Airbag ausschaltet, womöglich noch wenn ich mich in der Autopilotfunktion gerade auf die hohe Zuverlässigkeit der technischen Systeme verlasse. Bin gespannt, wie das ganz dann haftungstechnisch gesehen wird.
In diesen Tagen habe ich zwei Effekte gehabt, die mir Sorgen machen.
Effekt 1: Während das Navigationssystem mit dem neuen Tripplaner eine Route berechnet, läßt sich das Schiebedach nicht mehr steuern. Erst in einer kurzen Rechenpause reagiert die Schiebedachsteuerung auf meinen Wunsch, das Schiebedach zu schließen um anschließend dann ohne Aufforderung selbsständig wieder in die geöffnete Ausgangsstellung zurückzufallen.
Effekt 2: Stellen Sie sie sich vor, Sie geben Gas und werden spürbar schneller und die angezeigte Geschwindigkeit ändert sicht nicht. Das habe ich in den letzten Tagen jetzt mehrfach gehabt.
(zum Abspielen des Videos ist Quicktime erforerlich)
Und dann auf einmal springt innerhalb einer Hundertstelsekunde die Geschwindigkeit von 48km/h auf 67 km/h – Beschleunigungswerte, die zwar ans Beamen erinnern, aber im Sinne der Einhaltung von Verkehrsvorschriften natürlich absolut unakzeptabel sind. Oder wenn bei ständiger Beschleunigung der Tacho auf 98 km/h stehen bleibt um dann plötzlich auf 113 km/h zu springen. Ebenso bei nachlassender Geschwindigkeit.
Vor einigen Jahren wurde mal der Begriff der „Wintel“ Fraktion geprägt, als mit jedem neuen Windows Release die bisherigen Rechner vom Prozessor nicht mehr ausreichten und zusammen mit dem neuen Betriebssystem ein neuer Rechner angeschafft werden musste.
Soll das bei Tesla jetzt auch kommen, so unter dem Motto:
„Ach die neue Softwareversion läuft auf ihrem Model S nicht mehr performant – tja, das einzige was dann wohl hilft, sie kaufen sich ein neues Model S mit einem moderneren Prozessor, diese lassen sich ja leider in Ihrem Model S nicht mehr nachrüsten.“
Zur Ehrenrettung von Tesla muss ich sagen, die Probleme treten nur auf, wenn man den Tripplaner in der Beta-Version aktiviert und zum Glück kann man die Funktion ja abschalten.
Eigentlich unglaublich, wenn nicht sogar unfassbar:
Da gibt es in Husum eine Messe unter der Überschrift New Energy Husum. Nach eigener Aussage soll genau die Zielgruppe erreicht werden.
„Die New Energy steht im Zeichen der Energiewende „von unten“: Im Fokus des Messegeschehens stehen der Eigenverbrauch erneuerbarer Energien, die alternative Mobilität mit Elektrofahrzeugen sowie energieeffizientes und ökologisches Bauen/Sanieren.“
Und dann erwartet man doch dass Tesla dort als Aussteller auftritt. Alle waren da, BMW mit dem i3 und i8 und der Möglichkeit Probefahrten auch im i8 zu machen, Renault mit dem Twizzy, Nissan mit dem Leaf und Mitsubishi mit dem iMev und dann sogar Rimac.
Nur wer fehlte: TESLA. Und wer springt dann in die Lücke, es sind die Tesla Fahrer. In diesem Falle Uwe Peters jun. der Inhaber des ersten Bio-Hotels in Schleswig-Holstein und seit 2 Wochen Besitzer eines Tesla S P85D.
Er nutzte die Lücke, die Tesla für ihn ließ und nahm direkt Kontakt mit der Messe auf und war so in der Lage in Gegenleistung für ein paar Probefahrten kostenlos Werbung für sein Bio Hotel machen zu können. Und er überzeugte unter anderem den Schleswig-Holsteinischen Umweltminister Robert Habeck auf einer Testfahrt.
Aber auch der Geschäftsführer der Messe Husum, Peter Becker ließ sich von einer Probefahrt überzeugen.
Und für die Zeit meines eigenen Messebesuchs habe ich gerne mein Tesla Model S (leider kein Dual Drive) neben dem weißen Tesla von Uwe Peters platziert.
Warum war ich auf der Messe. Ganz einfach: Ich habe für unsere neue personal Offsite Lokation, das Landhaus Curau, auf dem Stand von Elektro Klaas , eine Sonnenbatterie geordert. Ziel im Landhaus Curau ist es, über eine Photovoltaik Anlage den Strom für meine Tesla Model S weitestgehend selbst zu erzeugen und dafür muss ich natürlich auch Energie zwischenspeichern können.
Gestern morgen habe ich mein Auto abgegeben und einen Loaner bekommen – mit Fahrerassistenzsystem – schon nett, leider nicht nachrüstbar bei meinem Model S.
Was aber nachrüstbar ist, ist das sogenannte Autobahnupdate, das gerade bei Geschwindigkeiten über 160 km/h ein deutlich besseres Spurhalten ermöglichen soll.
Und mit diesem Update kam mein Auto heute zurück. Eben getestet auf meiner Rennstrecke Hamburg – Timmendorf und für sehr gut befunden. Ist zwar jetzt nicht die besonders kurvenreiche Strecke aber wahrnehmbar war die bessere Straßenlage schon. Mal sehen: Übermorgen geht es nach Köln und Düsseldorf, da werde ich noch einmal ausführlich testen. Was ich eben auch das erste Mal geschafft habe: auf nahezu flacher Strecke einen Durchschnittsverbrauch von 580 Wh/km über 10 km. Bei einem Durchschnitt! von 210 km/h. Ja bei der Geschwindigkeit würde ich es nicht von Hamburg nach Timmendorf und zurück schaffen. Wobei die Geschwindigkeit aufgrund diverser Einschränkungen auch praktisch nicht einhaltbar ist.
Aber Rettung ist in Sicht. Als SuperCharger Scouts waren wir mit zwei Model S unterwegs und haben am Samstag das Cafe del Sol an der Ausfahrt Lübeck Zentrum getestet und den lokalen Pächter vom Sinn und Zweck eines SuperCharger Standortes überzeugt.
Mal sehen, ob die Tesla Zentrale dort auch in der Cafe del Sol Zentrale überzeugen kann. Immerhin hat das Cafe del Sol 27 autobahnnahe Standorte in Deutschland und auch schon an vieren davon eine Tesla Roadster Ladestation.
Ach ja, was wurde in der Werkstatt noch gemacht. Bereits der dritte Service nach nunmehr über 60.000 km und ich habe meine eigene 85 kW Batterie zurückgebaut bekommen, denn seit dem Blackout der 12 Volt Batterie am 27. Januar und den Problemen mit den Hochvoltkonnektoren war ich mit einer 85 kW Leihbatterie unterwegs, angeblich war diese nagelneu trotzdem für mich nicht merkbar mit höherer Kapazität gesegnet als meine doch schon reichlich genutzte Batterie. Und das erste Laden heute hat mir zumindest was die Nominalkapazität im km angeht, auch keine Unterschiede gezeigt.
Heute Nacht kam das Update, das nun alle Menu und Displaytexte in Deutsch darstellt, überwiegend gut übersetzt, auch wenn es erwartungsgemäß einige Stilblüten gibt.
Was ist ein „Spalt“ bei der Einstellung des Schiebedaches.
Warum steht da: „Lädt auf“ und nicht einfach „Lädt“?
Aber in der Summe muss ich sagen: Gelungen, sicherlich ein Schritt zur Erhöhung der Kundenakzeptanz in Deutschland und wer will kann ja auf Englisch umschalten.
Aber deutsch „sprechen“ konnte z.B. das Navi schon vorher, deutsch „anzeigen“ das Auto jetzt auch. Deutsch „verstehen“ kann der Tesla noch lange nicht. Die Sprachsteuerung versteht nach wie vor nur „Navigate to“ in englischer Aussprache und nicht „navigiere nach“. Und man muss die Zielorte ziemlich amerikanisch aussprechen. „Navigate to Hamburg“ geht nicht, „Nävigeht tu Hämbörg“ versteht das Navi dagegen sehr gut. Lustig ist aber, was raus kommt wenn man Orte wie z.B. „Timmendorfer Strand“ in den Sprachbefehl aufnimmt. Da gibt es dann Stilblüten wie „Tim and Tom´s restaurant“ oder „Tim in a stunt“
Und eine auf englisch ausgesprochene sicherlich sinnvolle Frage nach dem „nächsten Supercharger“ leitet einen dann grundsätzlich mindestens 631 km wenn nicht 5.972 km weiter.
Da gibt es noch Entwicklungsbedarf.
Wenn das autonome Fahren mit der gleichen Intelligenz wie das Spracherkennungssystem funktioniert, gibt es noch viel zu tun.
Da bin ich nun letzte Woche 2000 km in Deutschland unterwegs, von Supercharger zu Supercharger (alleine letzte Woche 8 Ladeweilen) und treffe dort, obwohl es jeweils bis zu acht Anschlüsse gibt, nicht einen einzigen Tesla Fahrer und kaum bin ich zu Hause in Timmendorfer Strand treffe ich einen Tesla an der RWE Ladesäule.
Wenn ich so die letzten Wochen Revue passieren lasse, sind mir mehr Tesla in Timmendorf begegnet als in Hamburg oder auf der Fernstrecke. Noch dazu habe ich gerade mit zwei zukünftigen Tesla-Besitzern in Timmendorfer Strand einen Kontakt aufbauen dürfen.
Vielleicht sollte Tesla den Begriff „Destination Charging“, der sich eigentlich auf Hotels bezieht auch auf Naherholungsstandorte der Großstädte ausweiten, zumal sich dort an geeigneter Stelle auch noch eine Schaufensterfunktion ergibt.
Also liebe Tesla Planer, was haltet Ihr von einem Supercharger in Timmendorfer Strand.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen auf dem Hinweg gestern nach Darmstadt und den Diskussionen im TFF-Forum wurde ich neugierig, was eigentlich „your predicted speed“ als Basis des neuen Feature der „Trip Energy Prediction“ im Software Release 6.1 heißt.
Auf der Hinfahrt hatte ich zu ca. 75% eine Geschwindigkeit von 120 km/h wo zulässig und zu 25 % eine Geschwindigkeit von 110 kmh/ wo zulässig. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war 104 km/h. Ich hatte zu Anfang eine Voraussage von 8% Restreichweite am Ziel. Und bin dann am Ende mit 1 % Restreichweite angekommen.
Es lag also nahe, davon auszugehen, dass die initiale Berechnung auf einem theoretischen Verbrauch basiert, möglicherweise dem typical range und dann sukzessive an die tatsächliche Fahrweise angepasst wird.
Im TFF-Forum wurde nun diskutiert, ob die tatsächliche Geschwindigkeit im Laufe der Strecke in die Berechnung der Restreichweite einfließt und ob Geschwindigkeitsbeschränkungen, die in dem Kartenmaterial des Navi hinterlegt sind (Landstraße, Ortschaft) ebenso wie das Höhenprofil und die Außentemperatur berücksichtigt werden.
Wenn das so wäre, müßte bei einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit als der, der die typical range zurgrunde liegt auf den ersten 10-50 Kilometern die Restreichweite stark abnehmen und dann relativ konstant bleiben.
Das habe ich dann heute Abend getestet.
Rahmenbedingungen:
Fahrt nachts, bei nahezu freier Autobahn.
Wenn immer möglich Geschwindigkeit 140 km/h Tempomat
Einhalten aller Geschwindigkeitsbeschränkungen
Außentemperatur zwischen 2° am Harzrand und 4 ° auf der restlichen Strecke
nahezu Windstille
Autoklima auf 21,5 ° Fahrerseite und 20° Beifahrerseite
Start am Supercharger Rhüden mit 90 % Kapazität, Strecke laut Navi 230 km, laut Tacho am Ziel 235,5 km. Durch die Zielgeschwindigkeit von 140 km/h erhöhte sich gegenüber der Hinfahrt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 119,7 km/h.
Und in der Tat, der erwartete Effekt war sichtbar:
Am Anfang war die Restkapazität bei 26 % und pendelte sich nachher um die 10% ein. Am niedrigsten war sie mit 7 % als es vorher einen 70 km Streckenabschnitt nahezu ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen gab.
Details in der nachfolgenden Tabelle:
Was man auch erkennen kann ist, dass die fakultativen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Strecke (hier zwischen km 110 und km 145) nicht in die Restkapazitätskalkulation eingehen. Basis war vor diesem Teilstück eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und die Tatsache, dass die Restkapazität dann wieder wuchs, spricht dafür, dass dieser Effekt nicht berücksichtigt wird. Anders Standardbeschränkungen rund um Autobahndreiecke u.ä. sowie Landstraße und Ortsdurchfahrten, diese scheinen berücksichtigt zu werden.
Was bedeutet das letztendlich für den Fahrer eines Model S. Der Fahrer muss diese Eigenheiten kennen und darf sich nicht auf die anfängliche Angabe verlassen. Schon gar nicht wenn am Anfang der Strecke ein längeres Stück mit Geschwindigekeitsbegrenzung (Baustelle, Autobahnzubringer) steht. Hier wäre mit Sicherheit ein weiteres Feature hilfreich in dem der Fahrer vor Berechnung seine gewünschte Zielgesschwindigkeit auf den Autobahnteilstücken angibt. Das ist zugegebenermaßen ein rein deutsches Feature, weil in allen anderen Ländern in denen Tesla seine Autos vermarktet hier ebenso wie innerorts und auf Landstraßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt. Und ob die wenigen Deutschland zugelassenen Tesla Model S so ein Feature eingebaut wird, bleibt fraglich. Wobei natürlich für alle Transitgäste aus Norwegen oder den Niederlande ein solches feature für „The German Autobahn“ auch sehr hilfreich ist.
Erfahrungen so nebenbei:
Die Streckenschätzung des Navigationssystems entspricht nicht der Realität. In diesem Falle schätzt das Navigationssystem und auch Google Maps eine Entfernung von 230 km. In der Realität sind es laut Tesla Tacho 235,5 km. Immerhin ein Fehler von 2,4 %.
Was ist der Grund. Ist das ein systematischer Fehler, ist der gewollt? Liegt er bei Google? Liegt er bei Tesla? Was hätte Tesla davon? Immerhin würde die Kapazität der Batterie besser dastehen. Das gilt es gelegentlich noch einmal zu überprüfen.
Sonntag nachmittag war es soweit. Auf meinem I-Phone die Nachricht, dass die Version 6.1 zum Download bereit steht.
Ich bin also sofort zum Auto und habe den Download aktiviert. Perfekt vom Timing, weil mir doch gerade wieder eine Langstrecke bevorstand in der ich neue Funktionen testen konnte.
Und ja, die wichtigste Funktion, die Trip Energy Prediction (Reichweitenberechnung, die auch Außentemperaturen und Höhenprofile (insbes. Steigungen)berücksichtigt) hat heute ihren Test bestanden.
Gestartet bin ich heute morgen in Timmendorfer Strand mit der klaren Message, das der Supercharger in Lutterberg (wintertemperaturbedingt) nicht ohne Zwischenladen erreichbar ist.
Also entsprechend umplanen und Rhüden zwischenladen.
Nun soll man dann ja auch moderat fahren und nicht wie ich in Hetze, weil es tagsüber noch Termine in Hamburg gibt. Sonst sagt einem das neue Release schnell, dass es so nicht weitergeht. Kurz vor dem Zwischenhalt in Großhansdorf, Optimierungsbedarf bei der Planung.
Also mal kurz die Geschwindigkeit wieder reduziert, ein wenig zu Hause in Großhansdorf zwischengeladen und schon sieht es wieder akzeptabel aus.So könnte ich ankommen. Mal sehen was der Tag noch bringt, vielleicht eine Lademöglichkeit in Hamburg während eines Termins.
Ohne auf die vielen Detailerfahrungen während des Tages einzugehen. Ja es funktioniert hervorrragend.
Start in HH um 18.50 mit 98 % Batteriekapazität und einer erwarteten Restkapaizität von 8% in Lutterberg.
Dann während der Fahrt immer mal wieder die Geschwindigekeit erhöht und reduziert, so dass ich permanent um die Null-Linie gefahren bin.
Dann kommt schon mal die Meldung, dass es nicht reicht (charging required) oder gerade so (drive slowly) mit 3 % Restreichweite:
Am Ende dann nahezu Punktlandung mit 9km bzw. 1 % Restreichweite ohne wieder wie vor zwei Wochen überreizt zu haben.
Ergebnis: Ja die Höhenunterscheide und Verluste bei Steigungen wurden nahezu perfekt einkalkuliert. Die temperaturbedingte Reduzierung ebenfalls. Das macht das Model S noch besser für E-Mobil-Laien verkaufbar und nimmt Menschen wie mir weitere Chancen auf Abenteuer.
Am Tag nach meiner neuen Ladezeiterfahrung am Supercharger in Lutterberg bin ich abends noch von Frankfurt nach Timmendorfer Strand gefahren und da dann spät in der Nacht mit Vollgas zurück nach Großhansdorf.
Diese ungefähr 60 km Strecke, davon 50 km Autobahn habe ich mit maximal erlaubter und machbarer Geschwindigkeit in Rekordzeit (28min.) zurückgelegt. nachdem mein Model S am Anfang noch locker eine Geschwindigkeit von 215-216 km/h anzeigte, reduzierte sich diese auf 195 km/h nach ca. 50 km Vollgas. Auch eine neue Erfahrung. Aber: Die Batterierkapazität ist hochgerechnet ausreichend für ca. 180 km Vollgas, wenn das gehen würde.
Die Überraschung am nächsten Morgen. Das Auto ließ sich nicht starten. Der Grund: Die 12 Volt Batterie war leer.
Also schnell bei Tesla angerufen, was denn da zu machen sei und man verspricht mir, einen Servicetechniker mit einer neue Batterie zu schicken. 10 min. später der Anruf, man hätte sich auf das Fahrzeug aufgeschaltet und Rücksprache mit der Technik gehalten, man müsse den Wagen abholen.
Also kam in Laufe des Tages ein Fahrzeuglogistiker zu uns nach Hause und zog mein Model S auf seinen Abschleppwagen.
Ein Luxusmodell von Abschleppwagen, mit Planen rundherum, angeblich aus Versicherungsgründen, aber ich denke mir auch, um dezent einen Tesla abzuschleppen, damit nicht jeder das mitbekommt.
Nun muß ich dazu sagen, das hatte sich angekündigt: ca. 2 Wochen vorher hatte ich einen Anruf von Tesla erhalten, dass an meinem BatteryPack die „Hochvoltkonnektoren“ in vorausschauender Wartung ausgetauscht werden sollten. Da wir keinen kurzfristigen Termin fanden, war der Wagen somit noch nicht in der Werkstatt gewesen.
Und tatsächlich waren die Hochvoltkonnektoren wohl der Grund. In meinem Modell noch aus Kunststoff sind diese jetzt aus Keramik. Und wer weiß vielleicht sind 1200 km in 24 Stunden und davon die letzten 60 km mit Vollgas einfach zu viel gewesen für die Kunstoffkonnektoren. Jedenfalls ist durch diesen Fehler die 12 Volt Batterie nicht mehr geladen worden, was die Ursache für mein Problem war.
Da das Problem im ServiceCenter nicht vor Ort gelöst werden konnte, bekam ich mein Model S am nächsten Tag mit einem neuen Battery-Pack (leihweise) zurück.
Außerdem wurde mir für die Übergangszeit noch ein nagelneues Model S kostenlos als Leihwagen gestellt.
Also Service perfekt – und ehrlich gesagt, nach über 50.000 km ist ein solches Problem verzeihbar. Ich denke dann immer an meinen ersten Volvo S 80, der nach den ersten 30 km als Neuwagen! mit einem Motortotalschaden liegen blieb. Auch damals ein Materialfehler und auch bei Volvo damals Super Service.