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Was man als TESLA Model S Fahrer alles so erlebt

Offsite-Hotels und Elektromobilität

Mein Training findet statt im Hotel Castanea in Adendorf bei Lüneburg. Einige Tage vorher habe ich angerufen, wie es denn mit Lademöglichkeiten für meinen Tesla Model S aussieht. Leider Fehlanzeige. Ich glaube da müssen die Hotels dazulernen.

Sie werben damit, die Teilnehmer von Teambildungsmaßnahmen, Strategieklausuren und Trainings mit Abstand zum Tagesgeschäft auf neue Gedanken zu bringen. Und dieser Abstand ist immer 50 km bis 100 km von der nächsten Großstadt entfernt.

Unternehmer bei denen Teilnehmer mit Elektrofahrzeugen anreisen oder Moderatoren und Trainer werden die Möglichkeit des Ladens von Elektrofahrzeugen sicherlich in Zukunft auch zu einem Auswahlkriterium machen.

Mit dem Tesla zum Kunden

Nächste Bewährungsprobe: Ich werde morgen das erste Mal mit meinem neuen Tesla Model S in Kundenberührung kommen. Bin gespannt wie die Reaktion ist. Angesetzt ist ein zweitägiges Training im Themenbereich Kommunikation, Konfliktmanagement und Verhandlung , dass ich zusammen mit einer Kollegin aus München für eine Gruppe von Projektleitern aus dem technischen Bereich anbiete.

Ich gehe im Moment davon aus, dass das Auto kundenkompatibel ist. Da kann man sich in Deutschland nicht so sicher sein. Anders als in den USA ist ja hier häufig auch der Neidfaktor.

Mein vorheriges Fahrzeug habe ich einige Male ganz bewusst  (und gar nicht selbstbewusst) um die Ecke geparkt. Und dass will ich mit diesem Auto nicht mehr müssen.

Liest man Beiträge in einschlägigen Foren heißt es dort zum Beispiel:

„Porsche ist immer ein Reizthema… und als Selbstständiger wäre ich da noch vorsichtiger. Bestes Beispiel aus dem Bekanntenkreis – Programmierer einer Softwarefirma fährt im 911er vor… Zitat des Auftraggebers: „Da müssen wir wohl mal schauen ob wir da nicht zuviel bezahlen – wenn denen ihre Mitarbeiter schon Porsche fahren können.“

Nun ist ja der Tesla durchaus als Auto in der gleichen Preisklasse angesiedelt. Aber die Marke und Story ist schon eine andere. Mal sehen was passiert.

Was nützen einem Ladesäulen, die zugeparkt sind

Nun habe ich also mein Ladekabel und möchte endlich an einer öffentlichen Ladesäule laden. Zum Glück gibt es ja RWE und meinen Vertrag. Und siehe da, auf der Strecke von Norderstedt bis zu meinem Büro gibt es gleich zwei Ladesäulen, die ich ohne großen Umweg ansteuern kann.

Die erste in der Flughafenstraße steht vor einem größeren Bürogebäude in dem viele Unternehmen ihre Büros haben und leider sind beide Parkplätze mit Zugang zur Ladesäule zugeparkt – und da kein Kabel von einem der Autos in die Ladesäule führt, scheint es sich nicht um Kunden von RWE zu handeln sondern Besucher des Bürogebäudes, die diese beiden exklusiven Parkplätze direkt vor dem Eingang gerne nutzen.

Hier ein Auszug aus einer RWE Broschüre, der möglicherweise den Hintergrund für diese Ladesäule bildet.
Soll ich da jetzt von Firma zu Firma laufen und fragen, wer die Säule zugeparkt hat und bitten den Parkplatz zu räumen. Nein dazu habe ich erstens keine Lust und zweitens keine Zeit, ich will ja nur testen und genug Kapazität hat die Batterie auch noch.

Also ab zur nächsten Ladestation, diese steht direkt auf dem Parkplatz von ALD im Nedderfeld. Auch dort das gleiche Ergebnis, nein sogar noch extremer, das steht schon ein Fahrzeug in der zweiten Reihe davor. Also das ist nicht der Sinn von Ladesäulen, und deshalb hat ALD diese sicherlich nicht installiert.

Lobenswert sind einige Supermärkte, z.B. Famila in Timmendorfer Strand. Die folgen dem Ratschlag von RWE.

Was denkt sich Vattenfall eigentlich?

Da ist sie nun, die erste öffentliche Ladesäule an der ich meinen Tesla anschließen werde. Ich wende mein Tesla Model S direkt vor der Kantine des Betriebs vor dem die Ladebox steht. Es ist um die Mittagszeit und somit sind mir viele Beobachter sicher.

Selbstbewusst öffne ich meinen Kofferaum (vorne!) und entnehme das Kabel, stecke es an den Ladeanschluss meines Tesla Model S und will die andere Seite mit der Ladesäule verbinden.

Aber im Gegenteil zur Ladesäule von RWE, bei der ich letzte Woche das Erlebnis des fehlenden Kabels hatte, habe ich hier einen ganz anderen Effekt. Die Öffnung für das Einstecken des Ladekabels lässt sich nur mit einer Vattenfall-Kundenkarte öffnen.

Also Kabel wieder eingepackt, wie peinlich, wenn ich die hämischen Blicke aus der Kantine betrachte. Was die sich wohl denken, vielleicht „Schon wieder so ein Angeber mit einem Tesla – funktioniert doch sowieso alles nicht“.

Und dann rufe ich die auf der Ladesäule notierte 0800er Rufnummer von Vattenfall an, vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, die Ladesäule remote zu öffnen. Sollte doch möglich sein auch ohne Kundenkarte, damit Durchreisende, die mit Vattenfall, die ja in Deutschland nur in Hamburg und Berlin aktiv sind, keinen Vertrag haben in der Weltstadt Hamburg oder Berlin eine Möglichkeit des Stromtankens haben. Zumindest bei RWE gibt es die SMS Abrechnung.

Pustekuchen – Vattenfall liefert Strom aus den Ladesäulen nur an Kunden mit Kundenkarte, alles andere geht nicht.

Und wie lange dauert es, bis ich eine solche Kundenkarte bekomme? Na ja so ein bis zwei Wochen ist dann die Antwort. Also Reisende mit einem Tesla Model S oder einem anderen E-Fahrzeug, die Ihr nach Hamburg oder Berlin fahrt oder dort auf der Durchreise seid. Ihr müsst rechtzeitig planen.

e8 energy kann liefern

Vom Tesla Service bekomme ich auf Anfrage nach einer Lieferquelle für ein Ladekabel nur einen Hinweis auf den Anbieter aus München die Firma ElectroDriveService. Ein Anruf dort landet in einem Call Center, in dem ich der netten mit starkem französischen Akzent sprechenden Servicekraft erst einmal erklären muss, was ein Typ2 zu Typ2 Ladekabel überhaupt ist. Sie verspricht einen Rückruf und tatsächlich kommt der auch innerhalb der nächsten Stunde, mit der Bitte um eine E-Mail Adresse.  Da bekäme ich dann ein Formular zum Ausfüllen und am 07.01. (in Bayern ist ja Heilige Drei Könige ein Feiertag) würde sich dann jemand bei mir melden und klären, wie die Lieferfähigkeit ist.

Jetzt erinnere ich mich an den Anbieter meiner Ladebox, die Firma 8energy aus Hamburg, nur ein Steinwurf vom Tesla Service-Center entfernt. Merkwürdig, dass der Tesla Service Mitarbeiter mich nicht auf die hingewiesen hat. Wo doch damals der Hinweis auf dieses Unternehmen auch von Tesla kam.

Ein kurzer Anruf bei e8energy in Hamburg, ja ein Kabel mit 4 m Länge sei verfügbar und ich lasse es mir zurücklegen. Muss ich halt morgen hinfahren und es abholen.

Teslas Antwort auf die Frage zur Ladeinfrastruktur – die Zweite

Nun aber: Silvester 18:32 Uhr kommt die Antwort auf meine Mail von vorgestern. Diese Antwort kam jetzt nicht vom deutschen Service sondern aus Holland, wo die europäischen Aktivitäten von Tesla zusammengefasst sind. Immerhin, die arbeiten in Holland auch Silvester Abend. Ich zitiere die Antwort hier im Original

„Für das standard mitgelieferte Ladekabel gibt es leider kein Adapter für die RWE Ladestationen.

Für diese Ladestationen und auch von anderen Hersteller brauchen Sie ein Typ2 zu Typ2 Ladekabel.

Wir liefern keinen Adapter weil es dann einfach wäre, dieser zu entfernen vom Model S wenn er eingesteckt steht an ein Ladestation.“

Leider keine Aussage, ob statt dessen ein Typ2 zu Typ2 Ladekabel von Tesla verkauft wird oder wo man dieses ansonsten beziehen kann. Ich fühle mich ziemlich im Regen stehen gelassen in diesem Moment.

Es ist Silvester, morgen ist Feiertag und anschließend wollte ich mit dem Wagen auf Tour gehen. Wo bekomme ich nun kurzfristig ein Ladekabel her?

Tesla´s Antwort auf die Frage zur Ladeinfrastruktur

Tesla hat immer noch nicht reagiert. Meine Anrufe gestern (immerhin ein normaler Werktag) bei meinem Service Delivery Expert wurden nicht beantwortet und eine andere Rufnummer des Service-Centers habe ich nicht. Auf der Webseite von Tesla motors in Hamburg

gibt es nur eine Mail-Adresse und einen Rückrufbutton, der aber sichtlich nur auf den Vertrieb ausgerichtet ist und nicht auf den Service.

Den habe ich dann auch gar nicht erst getestet.

Und wenn man auf die Seite des Service-Centers klickt, kommt die tolle Aussage – Vereinbaren Sie telefonisch einen Termin – Nur es gibt keine Rufnummer, sondern nur eine Mailadresse und die Rufnummer des Strassendienstes, und der kann mir sicherlich kein entsprechendes Kabel oder einen Adapter verkaufen.

 

Öffentliche Ladestation – Frust auf der ganzen Linie

Was bin ich doch naiv gewesen. Habe mich einfach darauf verlassen, dass ein Anbieter wie Tesla mich so ausreichend auf mein Auto vorbereitet, dass es sofort alltagstauglich in Betrieb genommen werden kann. Und dazu gehört auch die Möglichkeit, das Fahrzeug an öffentlichen Ladestationen aufladen zu können.

Nein, das hat mir keiner gesagt, dass die mitgelieferten Ladekabel für diese ungeeignet sind.

Und merken tue ich das erst als ich an der Ladesäule der Firma RWE stehe, das erste Mal, dass ich ein solches Ding genauer betrachte.

Der Anschluss in der Ladesäule lässt sich problemlos öffnen, nur – meine Kabel und mitgelieferten Adapter passen nicht. Dabei hätte ich an dieser Ladesäule ohne Vertrag einfach auf SMS Kosten laden können.

Ich schreibe also ein Mail an meinen Ansprechpartner bei Tesla, weil ich am Sonntag telefonisch niemanden erreiche. Und bekomme hoffentlich bald eine Antwort.

Meine Frage lautet wie folgt:

„Gibt es einen Adapter, der für die RWE Ladestationen passt, die mitgelieferten passen dort nicht.“

Driving home for Christmas

Mist, nun hatte ich doch extra noch die CD mitgenommen, um direkt nach dem Start im neuen Auto einen meiner Lieblings-Weihnachtssongs zu hören.

Driving home for Christmas von Chris Rea.

Und: Funktioniert nicht. Warum? Das Auto hat kein CD Laufwerk.

Dafür USB Anschlüsse für entsprechende Geräte z.B. einen I-POD, dazu in Kürze mehr.

Aber das ist ja nicht so schlimm, denke ich, das Auto hat doch Internet. Dann google ich mal schnell nach dem Song und höre ihn über Internet denke ich:

Aber da kommen nur YouTube Videos, und die mag der Browser im Tesla nicht.  Schade, aber vielleicht auch eine Sicherheitsfunktion.

In anderen Autos in denen ein SongtextFernseher eingebaut ist, ist das Fernsehschauen während der Fahrt ja auch unterbunden.

Aber zumindest der Songtext wird angezeigt, dann kann ich ja das Lied selber singen. Meine Stimmung ist durchaus danach.

Ob das so gewollt ist? Lesen während der Fahrt? Also – besser anhalten, das Lied schmettern und anschließend weiter.