Archiv der Kategorie: Ideen

Zwischen Hamburg Marathon und Madrid Marathon – Gedanken zur Tesla Strategie – oder warum ich nicht an Tesla´s Zukunft als Automobilhersteller glaube

Heute morgen bin ich in Timmendorfer Strand früh gestartet, um nach Madrid zu fliegen und dort an der Jahreskonferenz der

Beginn des Werbeblocks 🙂

wil groupWIL Group teilzunehmen, dem führenden internationalen Provider von Interim-Management Solutions. Neben meinen vielen anderen Aktivitäten bin ich ja auch Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Management Angels. Die Management Angels GmbH ist Mitgründer und Partner der WIL Group und hatte bereits im letzten Sommer ein spannendes Event, in dem unsere Kunden und Interim Manager Tesla Model S Probefahrten machen konnten.

Ende des Werbeblocks 🙂

Heute morgen hätte ich in Hamburg fast meinen Flieger verpasst, weil durch den hamburg marathon

Hamburg Marathon fast alle Zufahrtsstrecken zum Flughafen gesperrt waren. Und kaum in Madrid angekommen, kann ich mein Hotel nicht erreichen, weil die Zufahrt wegen des

madrid marathonMadrid Marathons gesperrt ist.

madridNun sitze ich einem netten kleinen Kaffee bei Tapas und Vino Blanco und veröffentlich gleich den Beitrag, den ich auf dem Hinflug verfasst habe.

Gedanken zur Tesla Strategie – oder warum ich nicht an Tesla´s Zukunft als Automobilhersteller glaube

Schon seit einigen Monaten denke ich regelmäßig darüber nach, ob Tesla möglicherweise eine ganz andere Strategie verfolgt, als die offensichtliche.

Wenn man heute Wirtschaftsfachleute und auch Tesla-Besitzer fragt, was wohl die Strategie von Tesla sei, kommt einhellig die folgende Aussage: Tesla will den Automobilmarkt revolutionieren und zu einem marktführenden Automobilunternehmen werden. Dieses wird unterstützt durch die bereits vor einigen Jahren veröffentlichte Vision von Elon Musk, dem Gründer von Tesla.

 

vision elon musk 2006

Danach befindet sich Tesla immer noch auf dem strategischen Pfad.

Was ist aber, wenn Tesla im Hintergrund eine viel weitreichendere Strategie hat.

Ich glaube Tesla will den Energiemarkt revolutionieren und zu einem führenden Energiekonzern werden. Warum glaube ich das:

1. Tesla investiert in die weltgrößte Batteriefabrikgigafactory2. Tesla hat alle Patente offengelegt, mit denen andere Automobilhersteller vergleichbare Elektrofahrzeuge wie das Model S bauen könnenpatente3. Tesla entwickelt Elektrofahrzeuge in verschiedenen Klassen, um der bestehenden Automobilindustrie zu zeigen, dass es möglich ist, alltagstaugliche und reichweitenstarke Elektro-Fahrzeuge zu bauen, die gleichzeitig wirtschaftlich sind und erzeugt damit einen Entwicklungsdruck in der Automobilindustrie

4. Tesla investiert massiv in ein Netz von E-Tankstellen, die ausschließlich kompatibel mit den eigenen Batterien und dem dazugehörigen Energiemanagement sindsupercharger network5. Tesla wird in wenigen Tagen voraussichtlich ein revolutionäres Speicherprodukt für den Heim- und wahrscheinlich auch für den professionellen Bedarf ankündigen

30april

Stellen wir uns doch einmal folgendes Szenario vor:

  • Ein oder zwei führende Automobilhersteller entwickeln derzeit im Geheimen eine neue Generation von Elektrofahrzeugen, die auf Teslas Technologien und vor allem den Batterien und dem Energiemanagement von Tesla aufsetzen
  • Diese Automobilhersteller liefern in Kürze Fahrzeuge aus, die an dem wachsenden Supercharger-Netz von Tesla, ebenso wie die Fahrzeuge von Tesla kostenlos laden dürfen. Genau unter diesem Aspekt ist der Alleingang von Tesla, ohne Subventionen ein eigenes Ladenetz aufzubauen, nachvollziehbar.
  • Finanziert wird das kostenlose Laden über den Kaufpreis, den Strom wird Tesla selbst günstig einkaufen oder erzeugen und an die Hersteller verkaufen
  • Durch diese Revolution geraten andere Automobilkonzerne unter starken Handlungsdruck und werden schnell versuchen, Modelle auf der Basis der Tesla Batterietechnologie zu entwickeln und werden so zu zusätzlichen Nachfragern für diese Technologie
  • Zu jedem Supercharger wird ein entsprechendes System zur Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien vom einem alternativen Energieerzeuger/-betreiber in Kooperation mit Tesla gebaut, in der Regel Windräder oder Photovoltaik Systeme, so dass der vom jeweiligen Supercharger benötigte Energiebedarf selbst erzeugt werden kann.
  • Die Speichertechnologie von Tesla wird auch dazu genutzt, bei fehlendem Wind bzw. fehlender Sonne oder nachts die zuvor zuviel erzeugte Energie bereitzustellen. Hierfür werden entsprechende Großspeichersystem auf Basis der Tesla Batterietechnologie entwickelt. Vorteil dieser Systeme ist, dass der erzeugte Strom direkt verbraucht wird und nicht zu Niedrigpreisen ins öffentliche Netz eingespeist werden muss
  • Führende Hersteller von Photovoltaik-Systemen für den Heimbedarf setzen auf die Tesla Technologie und erlauben es, Strom, der über PV Systeme auf dem eigenen Dach gewonnen wurde, in so großem Maße zwischenzuspeichern, dass das Laden der eigenen Elektrofahrzeuge mit eigenerzeugtem Strom konkurrenzlos günstig wird
  • Das Energiemanagement-System der Tesla Batterien erlaubt es, auch die eigene Fahrzeugbatterie für den heimischen Stromverbrauch anzuzapfen, wobei in diesem Fall der Strom, der ggf. vorher am Supercharger kostenlos aufgeladen wurde, für die Nutzung außerhalb des Fahrzeuges kostenpflichtig – aber wesentlich günstiger als der über das öffentliche Netz bereitgestellte Strom ist.
  • Tesla wird seine Automobilsparte an ein anderes Unternehmen (ob Automobilhersteller, Elektronik oder Softwarekonzern lasse ich hier offen) verkaufen und somit als neutraler Zulieferer für alle Automobilhersteller attraktiv. Den Gewinn aus dem Verkauf der Automobilsparte wird Tesla reinvestieren in den Aufbau weiterer Batteriefabriken inkl. der notwendigen Recyclingfabriken.

Warum veröffentliche ich diese Gedanken in meinem Blog? Ich möchte ein von mir gewünschtes Zukunftsszenario vorstellen und freue mich auf eine angeregte Diskussion.

Tesla spielt verrückt und die Tesla Community spielt mit – oder: Der Tesla Supershuttle

Unter dem Motto „Deutschland sucht den Supercharger“ haben in den letzte Wochen viele Tesla Fahrer ihre Freizeit genutzt, um Umwege zu machen und jeden erdenklichen Autohof in Deutschland auf Baustellen für neue Supercharger abgesucht. Angeheizt wurde das im Tesla Fahrer und Freunde Forum dann noch zusätzlich, als einem Tesla Fahrer seitens eines Baustellenmitarbeiters gesteckt wurde, dass es tatsächlich eine unentdeckte Supercharger-Baustelle gibt, den die Community übersehen hatte.

Das war wie Ostereier suchen im Juni. Verrückt, zu was vernünftig denkende Menschen sich hinreißen lassen. Und ich war auch angesteckt und habe einiges an knapper Zeit in die Suche investiert.

Mühldorf und EmsbuehrenDen versteckten Supercharger hatte kein vernünftig denkender Mensch auch jetzt schon auf dem Plan.

Diaspora scheint auch in der Strategie von Tesla enthalten zu sein, wie man an der kurz bevorstehenden Eröffnung des Superchargers in Emsbühren sieht. Am 21. Juni wurde das Geheimnis dann gelüftet. An der A 94 in Mühldorf am Inn wird auf dem Autohof, der am 01.08. eröffnet wird, ein Supercharger bereitstehen.

Der Autohof (in der Karte blau gekennzeichnet) liegt 80 km von München entfernt an einem Autobahnteilstück einer noch über viele Jahre nicht vollständigen Autobahn von München nach Passau.

Aber scheinbar wohnt ein Tesla Mitarbeiter, der in der deutschen Tesla Niederlassung in München arbeitet, dort und der ist vielleicht mit einem wichtigen niederländischen Tesla Mitarbeiter befreundet, der dort in der Nähe ein Ferienhaus hat. Anders kann ich mir das im Moment nicht erklären, den zumindest zum jetzigen Zeitpukt gibt es wesentlich wichtigere Standorte für Supercharger.

Wenn man sich z.B. Norddeutschland anschaut, ist das ganze schon ziemlich traurig. Und wenn man dann noch an die vielen, vielen Norweger denkt, in Europa die größte Tesla Community mit knapp 4.600 zugelassenen Tesla Model S per Ende Mai 2014, dann ist das Loch schon ziemlich groß. Die sind durch die große Lücke in Norddeutschland vom Rest Europas abgeschnitten. Oder ist Norwegen für Tesla auch Diaspora und soll so bleiben?

zulassungen mai 2014

Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit für Tesla Fahrer von Norwegen nach Süddeutschland oder in die Niederlande zu kommen und ebenfalls für Süddeutsche und Niederländer, um im Sommer nach Norwegen zu kommen. Man sieht auf der Autobahn in Norddeutschland ab und zu die sogenannten

Tesla SUPERSHUTTLE.

A1-1Auf ein Fahrzeug passen 8 Tesla Model S – Regelmäßige Fahrpläne könnten dafür sorgen, dass wir eine gute Auslastung erreichen und in beide Richtungen die Touren füllen. Gelegentlich könnte dann auch ein freier Platz noch mit einem fast gestrandeten Tesla auf einem der vielen Autohöfe, die regelmäßig von der Community abgefahren werden, vergeben werden und somit Menschen in höchster Not geholfen werden.

Vielleicht ist das ja in der „verrückten“ Tesla Strategie noch eine Variante für die „strukturschwache Region“ im Norden und Osten Deutschlands mit den beiden größten deutschen Städten.

Zum Vergleich: Hamburg und Berlin haben zusammen mehr Einwohner als Norwegen und wesentlich weniger Fläche. Mit einem Supercharger zwischen Hamburg und Berlin, Hamburg und Bremen und Hamburg und Flensburg wäre die Region gut abgedeckt.

P.S. Heute am 30.06. wurde nun erhlich auch noch aus gut informierter Quelle mitgeteilt, dass es einen Supercharger in Leer/Ostfriesland geben soll. Das passt absolut ins Bild (leider).

Tesla Model S, die ersten 100 Tage

Nach 100 Tagen mit dem Tesla Model S ist es Zeit, Revue passieren zu lassen und ein erstes Fazit zu ziehen.

Was sind die Fakten:

  • Über 14.000 km ohne technische Probleme
  • Reichweiten zwischen 250 km und 430 km pro Ladung
  • Langstrecken von über 1.000 km/Tag im Supercharger Netz machbar
  • Durchschnittsverbrauch 234 Wh/km , d.h. Energiekosten, wenn ich den Strom voll mit 26 Cent/kWh hätte zahlen müssen 6,08 €/100 km , unter Berücksichtigung der kostenlosen Ladevorgänge an den Tesla Superchargern und einigen RWE Säulen nur 4,13 €/100km
  • Ein Werkstattbesuch, weil es Windgeräusche am Schiebedach gab (wurde schnell behoben)

Nun im Detail:

In allererster Linie ist ein Tesla Model S ein Auto und hat den Zweck zu erfüllen, den Fahrer und die Mitfahrer in angemessener Zeit, sicher und wirtschaftlich von A nach B zu bringen. Das ist sozusagen die Pflicht und voll erfüllt. Auch bei Langstrecken und das, wenn man die bisher noch unzureichende Verfügbarkeit von Tesla Superchargern in Norddeutschland unberücksichtigt lässt, auch in akzeptablen Zeiten.

Dann der Blickwinkel eines Enthusiasten:

Ein Auto ja, aber ein ganz besonderes. Das Auto der Zukunft. Mit dem Tesla Model S hat eine neue Ära der Automobilität begonnen. Da ist HighTech pur im Spiel, fast* alles was technologisch und wirtschaftlich sinnvoll möglich ist, wurde umgesetzt.

Wenn es um Strecken in einem Radius von rund 300 km geht, kann der Tesla sehr, sehr gut in angemessener Zeit von A nach B kommen. Nach Aufbau des Supercharger Netzes wird auch bei größeren Entfernungen deutschlandweit eine angemessene Fahrtzeit möglich sein. Eine Pause von 30 min nach zwei- bis zweieinhalb Stunden Fahrtzeit ist nicht nur zumutbar sondern sogar empfehlenswert.

Sicherheit wird beim Tesla großgeschrieben. Bei den CrashTests in den USA hat das Fahrzeug mit einem 5Star-Rating abgeschlossen, die Wintertauglichkeit ist gegeben. Das Fahrzeug gilt heute als eines der sichersten Fahrzeuge der Welt.

Der Kritikpunkt in der Öffentlichkeit mit dem statistisch allerdings im Vergleich zu Benzinern unterdurchschnittlich häufgen dreimaligen „Abfackeln“ der Autos wurde zeitnah gelöst und das auch für Fahrzeuge im Bestand.

Wirtschaftlich wird das Fahrzeug bei großer Fahrleistung, insbesondere dann , wenn man es im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der gleichen Fahrzeugklasse (als Benziner)  betrachtet.

Viel positives habe ich letztendlich in den vorherigen Beiträgen dieses Blogs beschrieben, dass will nich nicht alles wiederholen.

Aber es gibt auch ein paar Wermutstropfen:

Am Anfang fühlte ich mich von Tesla ziemlich alleingelassen, was die Umstellung auf E-Mobilität angeht (es gab zum Zeitpunkt meiner Bestellung und Auslieferung meines Tesla Model S noch kein Typ2 Ladekabel – ein Muss im deutschen Markt, es gibt kein Survival Guide mit Verzeichnissen öffentlicher Ladestationen, es gibt keine Hinweise darauf, wo man Zugangs-RFID Karten oder Passwörter rechtzeitig bestellen kann/muss)

Der Radioempfang ist unterdurchschnittlich, zum Teil bei schwachen Sendern sogar unzumutbar (oder sogar grottenschlecht), da ist ein weitaus höherer Standard in dieser Fahrzeugklasse zu erwarten (und Internetradio hilft in der Regel auch genau dort nicht, wo der Radioempfang schwach ist). Auch der mit dem Softwarerelease 5.9 neu dazugekommene Dienst RDIO ist da kein Ausgleich, zumal auch dieser in schlecht ausgeleuchteten Regionen einfach auf „Stumm“ schaltet.

Einige Ausstattungsmerkmale, die in dieser Fahrzeugklasse Standard sind, fehlen oder sind unzureichend, z.B.

  • ein fehlender Pollenfilter bzw. Filter der Abgase eines vorher fahrenden Dieselfahrzeugs rausfiltert. Auch wenn man selbst ein Elektrofahrzeug baut, sollte doch trotzdem beachtet werden, dass es noch stinkende Dieselfahrzeuge auf der Strasse gibt.
  • elektronisch einklappbare Aussenspiegel -kommen erst mit dem neuen Modelljahrgang  (auch wenn Tesla auf diese in Zukunft generell verzichten will)
  • ein beheizbares Lenkrad
  • eine bessere Heizung bzw. Isolierung im Fußraum
  • mehr Ablageflächen/-fächer im Fahrgastraum
  • eine Mittellehne für die Fondpassagiere (inkl. Cupholder)
  • eine Durchlademöglichkeit (Skisack) für den Transport von Skiern

Und dann gibt es „heilbare“ Features, weil diese über ein Softwareupdate nachgerüstet werden können

  • Parksensoren, die auch beim Rückwärtsfahren Kollisionsgefahren vorne melden
  • eine ausgereiftere Navigationsfunktion, die Alternativrouten bei Staus vorschlägt und eine verkehrsabhängige Fahrtzeitberechnung ggf. sogar unter Berücksichtigung individueller Höchstgeschwindigkeiten bietet
  • eine Downloadmöglichkeit des Navigationssystems mit Ladesäulen aus einschlägigen Verzeichnissen bzw. alternativ ein eigenes Verzeichnis von Ladesäulen und nicht nur die von Tesla oder bereits angefahrene Ladestationen (letztere kenne ich ja bereits, die Unbekannten in der Nähe sind die, die mich interessieren)

Einige Ausstattungsmerkmale sind auch als nachträgliches Zubehör installierbar (und hätten aber nach meiner Ansicht aber bereits zum Standard gehören müssen) z.B.

  • eine abdeckbare Mittelkonsole, damit nicht alle Utensilien offen sichtbar sind (aber der Stolz bzw. das Ego der Tesla Ingenieure, auf denKardantunnel verzichten zu können, war hier wohl Pate für die unpraktische offene Ablage – versuchen Sie mal mit „geilen“ 600 Nm zu beschleunigen, ohne dass Ihnen der ganze „Kladderadatsch“, der sich mit der Zeit in der Ablage ansiedelt, durchs Auto wirbelt.
  • ein beleuchteter Spiegel in der Sonnenblende
  • Kleiderhaken

Und sicherlich gibt es einen Haufen weiterer Ideen, die das Fahrzeug besser machen könnten (z.B. eine Fahrtenbuch-App, die es ermöglicht ein Streckenprotokoll mit An- und Abfahrtsort, km-Leistung, Streckenführung und Datum/Uhrzeit und Fahrtzeit zu generieren.

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* Warum habe ich oben geschrieben „fast“ alles beim technisch Machbaren?

Ganz einfach: Es gibt heute eine Reihe von Fahrerassistenzsystemen wie z.B. Abstandswarner bzw. Abstandsregeltempomat, Spurhalteassistent, Notbremssystem zum Fußgängerschutz, Spurwechselassistent bzw. Totwinkelüberwachung, Aufmerksamkeits-Assistent, Einparkhilfe, Verkehrszeichenerkennung.

Und die sollte ein Unternehmen, dass von sich behauptet „Tesla has probably the strongest autonomous driving engineering team of any car company may be any company…We do expect to be the first company in the market with significant autonomous driving functions in the vehicles” (O-Ton Elon Musk) standardmäßig im Angebotsportfolio haben. Zumal Tesla stolz darauf zu sein scheint, in der Oberklasse angesiedelt zu sein, was ich ja für nicht unbedingt sinnvoll halte, weil damit das Auto als Firmenfahrzeug in vielen Fällen aus dem „Relevant Set“  ausscheidet.

Viele der Features sind sicherlich softwaretechnsich nachrüstbar, so wie zum Beispiel die Berganfahrhilfe, die gerade mit dem Release 5.9 bereitgestellt wurde.

Vielleicht sollte man an dieser Stelle einen neuen Klassenbegriff für Autos auf überwiegend digitaler Basis einführen. Wie wäre es in Analogie zur Bananensoftware (reift beim Kunden) mit einer „Bananenklasse“.

 

Was haben Tesla Supercharger und Autobahnkirchen miteinander zu tun

Der Tesla Supercharger in Wilnsdorf liegt direkt an der Autobahnkirche Siegerland.

Nun sind ja die US-Amerikaner wesentlich gläubiger als wir deutschen, aber einen der ersten Supercharger in Deutschland gleich neben eine der wenigen Autobahnkirchen zu setzen?  Na ja, wenn es hilft….

Aber vielleicht auch keine schlechte Idee. Auf der Strecke der A1 zwischen Hamburg und Dortmund liegt der Rasthof Dammer Berge mit Autobahnkirche, mit ca. 240 km genau in der richtigen Entfernung Richtung Norden von der Supercharger-Station Wilnsdorf entfernt. Und dann könnte man die anderen Autobahnkirchen auch gleich prüfen.

Ehrlich, bei längerem Nachdenken gewinnt die Idee an Charme. Wie heißt es doch gleich auf der Seite der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

„Ruhe tanken in der Autobahnkirche“.

Leicht zu ergänzen, z.B.

„Tesla: Während Sie Strom tanken – Ruhe tanken in der Autobahnkirche“

Auf der Seite der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern heißt es weiter:

„Stopp. Gehen Sie mal vom Gas, bremsen Sie mal runter, lassen Sie mal locker. Kein Mensch auf der Welt kann es so eilig haben, dass er sich nicht mal ein paar Minuten der Besinnung gönnen kann, und genau dazu lädt das Gebäude dort vorne ein: die Autobahnkirche!“

Was ist besser geeignet als eine Ladepause am Supercharger.

AutobahnkirchenDie Lage der Autobahnkirchen findet man im Internet, der Norden ebenso wie bei den Superchargern wieder einmal überwiegend Diaspora.

Vielleicht schauen die Kollegen von Tesla trotzdem mal auf die Verteilung, eine gute Abdeckung – zumindest für den Westen, Süden und Osten Deutschlands ein gutes Vorbild.

Oink, Oink, Quack, Quack – die Ente in der auto-/CO2-freien Stadt Hamburg

Inspiriert zu diesem Beitrag haben mich zwei Artikel in der Wochenendausgabe des Hamburger Abendblattes.

Zum einen der Artikel Ente HamburgDie Ente von der autofreien Stadt„. Dort wird Bezug genommen auf einen Artikel in der renommierten britischen Tageszeitung „The Independent“ mit dem Titel:

Auto ban: How Hamburg is taking cars off the road„.

Oink OinkZum anderen der lange Artikel  „Auf der Suche nach dem Sound für E-Autos„.

Dort wird dann ausführlich beschrieben, dass Autofahren nicht mehr automatisch mit Geräuschentwiclung verbunden ist und es zwei Fraktionen gibt, die einen, die für Geräusche zum Schutz der Fussgänger kämpfen, zum anderen die Fraktion, die den Beitrag zur Reduzierung der Lärmentwicklung in den Vordergrund stellt.

Laut einer Studie des US Verkehrsministeriums steigt das Unfallrisiko stark an, wenn Fahrzeuge im E-Modus (gilt im übrigen genauso für Hybrid-Fahrzeuge wie für reine E-Autos wie mein Tesla Model S) ihre Geschwindigkeit drosseln oder auf Parkplätze abbiegen.

Da steigt in dem Moment die Verantwortung der Fahrer, es sei denn, es werden Systeme eingesetzt wie z.B. im BMW i3 als aufpreispflichtige Zusatzoption bestellbar, die „Personenwarnung mit Anbremsfunktion“.

Ich habe mit dem Flüsterbetrieb des Tesla Model S meine eigenen Erfahrungen gemacht. Es sind weniger die Menschen, die irritiert sind, sondern vielmehr die Tiere. Regelmäßig wird mein Fahrzeug von Hunden angebellt, wenn es im Schleichtempo durch eine Tempo30 Zone fährt. Hunde sind instinktiv auf „HabAcht Stellung“ wenn sich ein möglicher Feind anschleicht.

Vielleicht eine schon über viele Hundegenerationen übermittelte Urangst seit dem 1912 der erste elektrische Hund

Electric-dog-Hammond-Purlington-57-x640Foto: cyberneticzoo.com

entwickelt wurde und dieses erstmals im Scientific American 1919 veröffentlicht wurde.ElecDogSAS1919p1 Doch nun zurück zu den Enten bzw. der Ente, die der Independent über die autofreie Innenstadt in Hamburg 2034 in die Welt gesetzt hat. „Under an audacious urban development scheme named “Green Network”, all vehicles will be verboten in Hamburg’s city centre by 2034“ schreibt der Independent. Laut der Recherche des Abendblatts, gibt es aber keine Grundlage für diesen Beitrag.

Nun wer weiß, vielleicht geht es auch nicht um die autofreie sondern eher um die CO2 freie Stadt, eine Vision, die durchaus realistisch ist. Was wäre, wenn nur noch Autos im e-Betrieb im Innenstadtbereich fahren dürften, da wäre ich mit meinem Tesla zwar privilegiert aber auch Car-Sharing Flotten wie car2go oder DriveNow könnten auf diesen „Zug“ aufspringen. Und zumindest der Betrieb eines Taxis als E-Fahrzeug auch in der Komfortvariante eine Tesla Model S Taxi sind realistisch.

Gestern abend habe ich meinen Taxi-Fahrer interviewt: Ich mußte aus Promillegründen auf das Selbststeuern meines Tesla  verzichten – leider bietet das elektrische Fahren keine Verbesserung in diesem Zusammenhang, da müssen wir noch warten bis hier in Deutschland selbststeuernde Fahrzeuge zugelassen sind, ganz im Gegensatz zu Kalifornien, wo das schon zulässig ist.

Self driving carWenn der deutschen Automobilindustrie die Amerikaner nicht schon wieder den Rang ablaufen: «Autonome Fahrzeuge sind ein weiteres Beispiel dafür, wie die technologische Führungsposition Kaliforniens die Science-Fiction-Vorstellungen von heute in die Realität von morgen überführt» so eine Aussage des kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown.

Tesla ist einem Beitrag in der DailyTech aus dem Mai 2013 zufolge zumindest stark an dem Einsatz dieser Technologie interessiert.

Zugegeben auch das amerikanische Gesetz fordert, dass  in den Autos auch Fahrer mit einem gültigen Führerschein sitzen, die bei Bedarf steuernd eingreifen können. Ob die allerdings dann promillefrei sein müssen, mal sehen.

Doch zurück zu meinem Taxifahrer: Ja, er fährt ca. 50.000 km/Jahr also eine Tagesleistung weit unterhalb des Reichweitenpotentials des Tesla Model S. Allerdings ist bei der derzeitigen Preissitutaion der Anschaffungspreis das Problem, dieser liegt soweit über den möglichen Einsparungen durch die günstigeren Wartungs- und Energiekosten, das es da noch einer Unterstützung bedarf.  Wir warten ab, was sich da entwickelt.

Nun noch einmal zurück zum Titel dieses Beitrags. Schön wäre es, wenn der Besitzer eines e-Fahrzeuges optional auf eine Außen-Sound-System zurückgreifen könnte und selbst entscheiden könnte, welche Sounds er einspielt, oder vielleicht gibt es dann auch eine automatische Erkennung der „Hindernisse“, die dann einfach das Passende einspielt. „Weg da, jetzt komme ich“ heißt es dann bei Fussgängern, die das Fahrzeug ignorieren, „Oink, Oink“ wird eher im Ducksländlichen Bereich eingespielt und wenn ich auf den Parkplatz an der Alster einfahre, verscheuche ich die Enten mit einem lauten „Quack, Quack“.

Bild1Außer wenn ich den falschen Tonfall treffe, dann verliebt sich womöglich noch eine Ente in meinen Tesla Model S.

 

Offsite-Hotels und Elektromobilität

Mein Training findet statt im Hotel Castanea in Adendorf bei Lüneburg. Einige Tage vorher habe ich angerufen, wie es denn mit Lademöglichkeiten für meinen Tesla Model S aussieht. Leider Fehlanzeige. Ich glaube da müssen die Hotels dazulernen.

Sie werben damit, die Teilnehmer von Teambildungsmaßnahmen, Strategieklausuren und Trainings mit Abstand zum Tagesgeschäft auf neue Gedanken zu bringen. Und dieser Abstand ist immer 50 km bis 100 km von der nächsten Großstadt entfernt.

Unternehmer bei denen Teilnehmer mit Elektrofahrzeugen anreisen oder Moderatoren und Trainer werden die Möglichkeit des Ladens von Elektrofahrzeugen sicherlich in Zukunft auch zu einem Auswahlkriterium machen.

Das erste Laden an einer RWE Ladesäule

Zuerst einmal bin ich froh, dass keiner zuschaut, noch so ein Erlebnis wie gestern möchte ich nicht haben.

Zum Glück ist es dunkel und es regnet kräftig. Weit und breit kein Mensch zu sehen.

Also Kofferraum auf, Charge-Port geöffnet und raus in den Regen.

Zuerst das Ladekabel an die Stromquelle anschliessen hat mir mein Service Delivery Spezialist gesagt. Ja das passt und die RWE Ladesäule hat den Anschluss ja auch so angelegt, dass er geöffnet werden kann.

Dadurch dass ich mein Tesla Model S rückwärts bis an die Ladesäule fahren konnte, ist auch die Entfernung kurz genug, so dass das andere Ende des Ladekabels im ChargePort des Fahrzeugs verschwindet.

Normalerweise leuchten die LED´s neben dem ChargePort grün sobald Strom anliegt, aber das ist hier noch nicht der Fall.

Aber das ist ja auch klar, ich habe mich ja noch nicht freigeschaltet.

LadepunktAlso I-Phone App geöffnet und den Ladepunkt ausgewählt. Huch, da sind ja zwei Nummern, an welcher habe ich denn mein Kabel angeschlossen. Na gut muss ich halt noch mal raus in den Regen.

Nun ist ja ziemlich dunkel und ohne Licht ist da nichts zu erkennnen. Zum Glück kann mein I-Phone ja auch leuchten. Ja da steht die Bezeichnung, ziemlich klein.

Hier hätte ich für Euch RWE-ler einen Vorschlag. Strom hat die Ladesäule ja. Könntet Ihr nicht mit Leuchtziffern die Ladepunktnummer anzeigen und zwar so groß, dass man nicht aus dem Auto steigen muss, um diese zu lesen.

Nun muss ich mich noch identifizieren, zum Glück ganz einfach, weil ich ja meine Vertragsnummer schon eingetragen hatte.

Und los geht es.

Nein Pustekuchen – Nichts passiert. Warum denn das nun, es hörte sich doch alles so einfach an.

Aber wer nicht lesen kann? Da steht es doch auf dem Screen der App:

„Bitte verbinden Sie bei aktiver Vorab-Authentifizierung erst nach Auswahl der Zahlungsart Ihr Fahrzeug mit dem Ladepunkt“.

Na ja, das hätte man auch einfacher schreiben können. Weiß ich was eine „aktive Vorab-Authentifizerung“ ist?

Also nochmal von vorne.

Raus in den Regen, alle Stecker gezogen, die App aufgerufen, den Ladepunkt gewählt (die Nummer weiß ich zum Glück noch) aber das geht nicht, der Ladepunkt auf meiner App zeigt jetzt besetzt an, wahrscheinlich hat das Verbundsystem noch nicht gemerkt, dass ich den Stecker gezogen habe.

Aber auf der anderen Seite ist noch ein freier Anschluss, und somit wähle ich diesen aus. Inzwischen bin ich schon ziemlich nass vom Regen, hätte mir für den Versuch wahrlich besseres Wetter aussuchen können.

Jetzt das Ladekabel in die Säule und anschließend ins Fahrzeug. Nichts leuchtet grün, aber im Display des Fahrzeugs steht, dass der Ladevorgang in Kürze startet und ja, es klappt.

Einmal tief durchatmen, die nächste Hürde zum überzeugten E-Mobilisten ist genommen.

Das Geld liegt auf der Straße

Ich kann die Anbieter von relevanten Zusatzleistungen für Tesla-Fahrer nicht verstehen.

Wenn man seinen Tesla übernommen hat oder auch schon davor gibt es eine Unmenge an Zusatzleistungen, die zu Geld gemacht werden könnten.

Als Neuling in diesem Gebiet muss ich alle Erfahrungen selber machen und mir alles mühsam zusammensuchen

Beispiel 1:

Die Firma e8 Energy aus Hamburg verkauft mir (als Laien) im September des Jahres eine Wallbox.

@work S 32 A Ladebox Mode 3
für den professionellen Einsatz,
zur Ladung von Elektrofahrzeugen im
gesicherten Modus mit 32A Ladestrom.
Ausstattung mit einem fest installierten
Ladestecker Typ 2, Kabellänge 5 Meter,
3-phasig 16A

Die wissen viel über den Tesla und wissen vor allem, was ein Tesla-Fahrer noch braucht. Und die wissen auch, dass Kunden wie ich in der Regel wenig Zeit haben, sich um alles zu kümmern.

Was läge also näher, als gleich einen Zusatzservice anzubieten, wie es ein Münchner Anbieter macht, die Firma ElectroDrive Europe.

Die bieten einen Installationscheck zusätzlich an, ein Ökostromzertifikat und gleich ein Typ2 Ladekabel.

Beispiel 2:

Da kann ich einem guten Bekannten noch eine Freude machen, er ist im Vertrieb beim Ökostromanbieter Lichtblick und kann seine Jahresziele noch erreichen, wenn er einen weiteren Vertrag abschließt. Gesagt getan, das geht einfach und schnell. Nur dieses Geschäft hätten die Anbieter machen sollen, die mich bereits im September an der Angel hatten.

Provision bekommen kann jeder, der einen Vertriebsvertrag mit Lichtblick abschließt und mit anderen Stromanbietern geht das sicherlich auch.

Können Taxis als E-Fahrzeuge betrieben werden?

Ein Tesla Model S ist durchaus als Taxi einsetzbar. Es bietet genügend Platz für 4 Erwachsene und entsprechendes Gepäck.

Solange das Taxi nur im Stadtverkehr unterwegs ist, wird sich die Fahrleistung auch im Bereich der Reichweite des Tesla Model S bewegen. Und Taxifahrer haben viele Wartezeiten, die sie bei Vorhandensein einer Ladestation gut nutzen könnten.

In einigen Städten wird zudem der Strom an den Ladestationen derzeit noch kostenlos abgegeben.

„Somit ist der Hauptkostenfaktor eines Taxibetriebs –  die Energiekosten –  ausgesprochen niedrig.“

Wie wäre es denn, wenn z.B. für Taxis Ladestationen bereitgestellt würden, die steuerlich subventioniert werden.

Und dann kaufe ich als Taxifahrer einen Tesla Model S Performance mit einer Batteriekapazität von 8 Jahren und unbegrenzter km Garantie und los geht das Business. Mit entsprechendem Marketing müsste eine Auslastung von 600 km/Tag und Fahrzeug bei Betrieb einer eigenen Ladestation, die ich mit einer eigenen Photovoltaik Station betreibe, drin sein. Die höheren Abschreibungskosten aufgrund des höheren Kaufpreises, müssten über die günstigeren Betriebskosten auch wieder reingeholt werden können.

Und wenn es dann noch Supercharger in der Nähe gibt, bei denen man kostenlos in 20 min. 80% auflädt….

Na ja, das sind halt so Ideen auf die man kommt. Ich bin ja scheinbar auch nicht der erste mit einer solchen Idee. In Amsterdam hat es bereits in 2012 einen entsprechenden Pilotbetrieb mit Flughafentaxis gegeben.

Auch in München wird es ab Mitte Januar wohl ein erstes Tesla Taxi geben. Laut Auto-Bild wird der Taxiunternehmer Peter Köhl wird Mitte Januar 2014 einen Tesla Model S in seinen Fuhrpark in München aufnehmen.

Foto: Auto-Bild