Aber inzwischen mußte ich lernen, dass das auch die Bezeichnung eines aktuellen Machtkampfs im E-Mobilsektor ist.
AC steht alternating current, der englische Begriff für Wechselstrom.
DC steht für direct current, der englische Begriff für Gleichstrom.
Und damit auch für unterschiedliche Steckersysteme, bzw. bei gleichen Steckern teilweise unterschiedlicher PIN Belegung.
Foto/Grafik: Phoenix Contact
Das gängige Laden mit Wechselstrom benötigt viel Zeit (natürlich auch in Abhängigkeit von der Leistung der Ladestation) und eignet sich damit nur bedingt zum Schnellladen. Das Laden mit Gleichstrom geht schneller, ist aber mit den am Markt erhältlichen DC-Ladesteckern schlecht handhabbar. Nun haben sich die deutschen Automobilhersteller auf den sogenannten Combined Charging System Standard CSS geeinigt.
Foto: GoingElectric
Folgende Petitition ist jetzt dazu auf dem Portal AVAAZ veröffentlicht worden.
„An die deutsche Automobilindustrie: Ladesäulen für Elektroautos aus Steuergeldern müssen kompatibel sein
Ein Alleingang der deutschen Automobilhersteller mit dem neuen Combined Charging System (CCS) als drittem Standard wird derzeit zu Lasten der Steuerzahler geplant. Das nutzen nur VW und BMW. Mitsubishi, Kia, Nissan, Peugeot und Citroen nutzen CHAdeMO und Renault 43kW Wechselstrom.
Die mit Steuergeldern zu finanzierenden Säulen bieten nur für VW und BMW eine Lademöglichkeit. Für wenige Euro mehr könnten 2 weitere Stecker und das passende Protokoll in jede Säule für alle Fahrzeuge integriert werden. Die deutschen Autolobbyisten denken bei der Planung eher an die Förderung der eigenen Umsätze, daß darf jedoch nicht zu Lasten der Steuerzahler gehen. Gemäß dem britischen Vorbild sollte jede Säule unter ökologisch-ökonomischen Aspekten für alle nutzbar sein, notfalls muss eine Gesetzesvorlage her um um den Konkurrenzkampf mit Steuergeldern zu verhinern.“
Warum das ganze Hick Hack:
Damit neben Kurzstrecken auch größere Distanzen mit einem Elektrofahrzeug zurückgelegt werden können, bedarf es einer flächendeckenden Infrastruktur von Ladesäulen, etwa an Autobahnraststätten oder an Tankstellen. Da der Ladevorgang dort in möglichst kurzer Zeit abgeschlossen sein sollte, wird das Ladeverfahren mittels Gleichstrom favorisiert.
Genau deshalb hat Tesla die Supercharger auch als Konzept aufgenommen. Dort wird die Batterie mit einem speziellen Kabel direkt an den Gleichstrom der Ladestation angeschlossen, wobei die Ladegeräte des Fahrzeugs überbrückt werden
Im Gegensatz zum Laden mit Wechselstrom können dabei durch höhere Ströme von bis zu 200 A und einer Spannung von 850 V größere Leistungen übertragen werden. An einigen Autobahnraststätten gibt es schon heute Ladestationen mit dem DC-Ladeverfahren, die eine Schnellladung ermöglichen. Beim Kurzstreckenbetrieb in innerstädtischen Gebieten wird das DC-Ladeverfahren allerdings noch nicht eingesetzt, hier dominiert das gängige AC-Ladeverfahren.
Einige Fahrzeuge, die das Schnellladen unterstützen, sind mit zwei „Vehicle Inlets“ ausgestattet: Sie haben zum einen ein „AC-Inlet“ für den AC-Ladevorgang und zum anderen ein „DC-Inlet“ für den DC-Ladevorgang. Diese Fahrzeuge haben somit zwei „Tankklappen“.
Tesla ermöglich seinen Kunden im Tesla Model S über ein und denselben Anschluss im Auto an den eigenen Schnellladestationen das Laden mit Gleichstrom und an den öffentlichen Ladesäulen mit Wechselstrom. Derzeit unterstützt Tesla aber noch nicht das CHAdeMO System, somit können Tesla Fahrer die öffentlichen Schnellladestationen mit Gleichstrom, die an einigen Autobahnraststätten vorhanden sind, noch nicht nutzen. Auch die Kabel der CCS Ladeboxen von BMW können deshalb im Tesla nicht genutzt werden, aber das will ja BMW auch gar nicht, die Nutzung von Charge Now ist für nicht BMW Fahrer vertraglich ausgeschlossen.
Es bleibt also noch einiges zu tun, bis wir wirklich zu einem flächendeckenden für alle nutzbaren Angebot von Ladeinfrastruktur kommen.