Perfekt geplant hatte ich mir gedacht.
Nach dem das ursprünglich von mir gebuchte Hotel in Darmstadt leider keine Lademöglichkeit bieten konnte, habe ich dort storniert und über das Portal ladepunkt-finden.de das „park inn“ in Frankfurt gefunden und dort sowohl ein Zimmer als auch einen „Ladeplatz“ reserviert.
Von Wilsndorf habe ich kurz angerufen, dass ich etwas später käme und der Portier sagte mir zu, schon einmal nach der Lademöglichkeit Ausschau zu halten, so dass dann bei Ankunft alles schnell gehen könne.
Mit dem guten Gefühl, dass alles glatt geht, bin ich dann mit einer 80% geladenen Batterie gestartet und ohne Reichweitenangst mit maximal zulässiger Geschwindigkeit nach Frankfurt geheizt. Schließlich wartete zuallererst mal für mein Auto eine Lademöglichkeit und für mich ein Bett (Wie früher zuerst die Pferde versort werden mußten, müssen E-Mobilisten immer zuerst an Ihr Auto denken, deshalb die Reihenfolge).
Unvorstellbar, wie mich der Portier empfing. Mit ernster Miene und ganz besorgt. Er hätte leider schlechte Nachrichten. Auf dem Parkplatz für die Ladesäule stehe bereits ein Fahrzeug, zwar nicht zum Laden (ein Benziner! – Mercedes!) aber wie dem auch sei, der Platz sei nun belegt.
Das ganze war ihm sichtlich unangenehm, aber ich muss schon sagen – hervorragend die Serviceorientierung. Ich kenne das sonst so: Ein Achselzucken, „tut mir leid- dann müssen Sie halt morgen woanders laden“.
Ganz anders hier: Der Portier hatte sich sofort nach dem Anruf davon überzeugen wollen, dass alles klappt und dann das Problem gesehen. Und dann ist er aktiv geworden. Als ich kam, wurden mir alle alternativen Lademöglichkeiten in der Umgebung präsentiert und der Portier bot mir auch noch an, dass das Hotel die Mehrkosten (für das Laden und das Taxi) übernehmen werde.
So muss Service sein! Und so müssen ideale Mitarbeiter sein. Im Sinne des „Service“unternehmens denken und den Kunden das Leistungsversprechen ermöglichen.
Ich bin dann aber doch noch mal in die Tiefgarage gegangen und habe eine kreative Möglichkeit gefunden.
Ich habe mein Tesla Model S einfach quer davor gestellt.
Alle nicht betroffenen Fahrzeuge können mir einigem Rangieren aus ihrer Parklücke rausfahren, der „Zuparker“ könnte Probleme bekommen, wenn er vor mir raus will. Aber dann kommen wir wenigstens ins Gespräch.
Guten Morgen Klaus-Olaf,
das stimmt ja wirklich zuversichtlich. Schön zu sehen, dass Radisson den E-Auto-Service ernst nimmt und es nicht nur ein Lippenbekenntnis und die Installation einiger Wallboxen umfasst. Du könntest dem Hotel-Personal empfehlen, ein Pylon auf den Parkplatz zu stellen.
Wie ist es weitergegangen? Gab es ein Gespräch mit dem Mercedes-Fahrer? Hast du deinen „Schlüssel“ beim Portier hinterlegt, falls der Besitzer des zugeparkten Fahrzeugs schnell weg muss?
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
Ich habe es einfach drauf ankommen lassen und nur meine Handynummer hinterlegt. Ich würde einem e-unerfahrenen Menschen nie meinen Schlüssel geben, eher stehe ich mitten in der Nacht auf und fahre meinen Wagen selber weg.
Am nächsten Morgen stand der Mercedes immer noch da. Somit unkritisch und die anderen haben alle den Weg an meinem Auto vorbeigefunden.
Am Ende war für mich eine andere Erfahrung eher frustrierend.
Die werben groß haben aber nur einen Ladepunkt, ziemlich dünn. Ich hatte erwartet, dass mindestens eine Ladesäule mit zwei Anschlüssen verfügbar ist.
Gruß Klaus-Olaf